Juli 2008:
Oreste sitzt im Tierheim in Mailand. Das ist schon für einen Hund mit einem normalen
Nervenkostüm kein Zuckerschlecken. Aber für Oreste ist es eine Katastrophe. Er ist
völlig geschockt und verschüchtert ... und trotzdem settertypisch immer nur lieb und ohne
jede Gegenwehr.
Über seine Vorgeschichte konnten wir nichts in Erfahrung bringen, wahrscheinlich taugte dieser
liebe Wuschel nicht zur Jagd und wurde deswegen 'entsorgt'. Uns wurde aber mitgeteilt, dass der
junge, 15 kg leichte, Setter ca. 1 Jahr alt ist – er kann also noch ein sehr langes und
glückliches Leben in einer Familie haben. Aber dazu muss er erstmal 'seine' Menschen oder zumindest
eine Pflegestelle finden, die ihm den Sprung in die Normalität ermöglicht. Ohne diese Chance
wird er in seiner momentanen Situation schnell seelisch zugrunde gehen.
Oreste ist auch für einen Setter sehr sanftmütig und sensibel. Mit seinem momentanen Zustand
kommt er überhaupt nicht klar. Er braucht dringend ein ruhiges Plätzchen, wo keine Hektik
herrscht und er mit viel Verständnis und Liebe aufgefangen wird. Ein Zweithund, der Oreste zeigt,
wie toll das Hundeleben sein kann, wäre schön – ist aber kein Muss. Kinder sollten auf alle
Fälle schon in einem verständigen Alter sein.
Im Moment ist Oreste sehr verängstigt, aber nach einer Eingewöhnungszeit wird er sich
vermutlich sehr an seine Menschen binden und sich als ein großer Schmusebär herausstellen -
Setter lieben im Allgemeinen die Nähe zu ihren Menschen.
Wenn er etwas sicherer geworden ist, wird er anfangen, seine Nase in den Wind zu halten und alle
tollen Gerüche aufnehmen, die einen Setter so interessieren ;-) Wer Oreste ein Zuhause gibt,
sollte sehr feinfühlig mit ihm umgehen können – und sich auf laaange Spaziergänge mit
dem Süßen freuen.
Oreste kann ab September ausreisen; er wird vorher entwurmt, geimpft, gechipt und auf
Mittelmeerkrankheiten getestet.
Dass seinen Augen überhaupt jemand widerstehen kann ...
Vermittelt am 2. November 2008