Bracco ist traurig. Eigentlich ist das gar nicht das richtige Wort, denn er ist mehr als das: Bracco ist
völlig verstört. Bisher hatte er ein schönes Leben in einem Haus mit einem eigenen Frauchen.
Aber das ist nun vorbei: Frauchen ist pflegebedürftig geworden und zu ihren Kindern nach Turin gezogen.
Und Bracco war bei der Aktion natürlich übrig und musste weg.
Nun sitzt der kleine Kerl im Canile und versteht die Welt nicht mehr. In den ersten Tagen hat er vor lauter
Schock nach allem geknurrt und geschnappt, was sich ihm nähern wollte. Aber mittlerweile akklimatisiert
er sich langsam - fröhlich unterstützt von den Kessler-Zwillingen - und streichelnde Hände
sind ihm schon wieder sehr willkommen, um die Einsamkeit zu vergessen, in der er sich auf einmal
wiedergefunden hat.
Eigentlich ist Bracco ein lieber und schmusiger Rüde, sehr anhänglich, wenn es um seinen Menschen
geht, freundlich zu allen anderen Zweibeinern. Mit Hündinnen versteht er sich prima, er kann sich in
einem Haus benehmen und geht brav an der Leine. Aber es wird einige Zeit dauern, bis er das Vertrauen
wiedererlangt, dass er durch seine Abschiebung verloren hat.
Bracco braucht jetzt dringend verständige Menschen, die ihm Ruhe, Zeit und viel Liebe schenken, damit
er den Verlust seines Zuhauses verwinden kann und wieder zu sich selbst findet. Eine fröhliche
Hündin würde ihm den Weg sicher erleichtern, aber wenn in seinem neuen Zuhause genug Zeit für
ihn vorhanden ist, wird er auch ohne Pfotenbeistand wieder zu dem fröhlichen, liebenswerten Hund, der
er einmal war.
Bracco ist von der Nachfolgebesitzerin seines ehemaligen Zuhauses adoptiert worden. Der
kleine Mann hat ein riesen Fest aufgeführt, als er von seinem neuen Frauchen, das er
bereits ge- und nun wieder erkannt hat, abgeholt wurde ;-).
Das gesamte adopTiere-Team wünscht Bracco alles Gute!
Vermittelt am 25. Februar 2009