Molly wurde bei einem italienischen Züchter geboren und hat dort das erste Jahr ihres Lebens
verbracht. Nun hat er sie in ein Tierheim entsorgt: Die Hündin ist extrem schüchtern und
verängstigt und erfüllt seine Erwartungen nicht. Dass sie erst durch ihr Leben bei ihm zu
dem wurde, was sie heute ist, fällt dabei nicht ins Gewicht. Und was er diesem armen Tier angetan
hat, wird er nie begreifen.
Bisher scheint Molly nichts kennengelernt zu haben. Sie hat vor allem Angst, ist nicht leinenführig
und erstarrt zu einer Salzsäule, wenn man sie anfassen möchte. Wenn sie merkt, das sich jemand
ihrem Zwinger nähert, verschwindet sie sofort in ihrer Hütte. Glaubt sie sich allein, benimmt
sie sich in ihrer Panik wie eine Wilde und versucht, aus der Situation zu fliehen - natürlich ohne
Erfolg.
Mit sehr viel Geduld und Ruhe kann man sie vorsichtig anfassen und auch anleinen, aber sie wehrt sie wie
ein kleines wildes Pony gegen die Leine und beißt auch hinein. Hat sie damit keinen Erfolg, erstarrt
sie wieder zu einer Statue. Allerdings spricht sie auf Futter an und auch wenn sie es heute noch nicht aus
der Hand nimmt, interessiert es sie schon und sie holt sich die Leckerlis, auch wenn noch jemand in der
Nähe ist.
Molly ist ein Fall für sehr erfahrene Menschen, die mit Wissen, Geduld und viel Liebe einen Weg zu
der verängstigten Hündin suchen und ihr in kleinen Schritten helfen, ins Leben zurück zu
finden. Ein ruhiger, selbstbewusster Hund, an den sie sich anlehnen kann, würde dabei sicher helfen.
Kinder sollten vorerst nicht in ihrer Umgebung sein, da jede Form von schnellen Bewegungen oder Lärm
sie sofort wieder in ihre Angststarre zurück versetzt. Es ist auch nicht auszuschließen, dass
sie in größter Not zuschnappen würde. Nicht weil sie böse ist, sondern einfach nur,
weil sie sich in ihrer Angst nicht anders zu helfen weiß.
Für Molly suchen wir daher nach Menschen mit Zeit und Geduld, die von der Hündin erstmal nichts
verlangen und ihr alle Zeit der Welt einräumen, aus ihrem Trauma wieder aufzutauchen. Eine erfahrene
und versierte Pflegestelle wäre für das bildhübsche Mädchen sicher eine
Möglichkeit, den Weg zurück in die Normalität zu finden und wieder neuen Lebensmut zu
fassen. Denn das Potenzial dazu besitzt sie durchaus.
Molly hat in Italien nahe Mailand eine eigene Familie gefunden und wir wünschen uns, dass sie dort
das Trauma ihres
Tierheimsaufenthalts verarbeiten kann.
Alles Gute, liebe Molly!