Becky ist eine der Töchter von Neve, einer reinrassigen Bretonin, die ihre Welpen Anfang 2005 im
Schnee geboren hat. Glücklicherweise wurde sie gefunden und mitsamt ihren Kindern im Tierheim
abgegeben. Becky fand schnell in Italien eine Familie, doch hatte sie dort leider kein Glück. Weil
sie den ganzen Tag auf dem Grundstück allein gelassen wurde, fing sie aus lauter Unsicherheit mit
Bellen an. Also bekam sie von ihren Menschen ein stromgesteuertes Anti-Bell-Halsband, um ihre
Protestkundgebungen zu unterdrücken. Als uns das bekannt wurde, holten wir die Hündin wieder
zurück. Seitdem lebt Becky wieder im Canile, ist dort aber sehr unglücklich.
Anfangs versuchte sie wie gewohnt, durch Kläffen auf sich aufmerksam zu machen - der Tierheimbetrieb
verunsichert die sensible Hündin stark und sie suchte die Nähe ihrer Pflegerin Anna, die sie
vergöttert. Immer, wenn sie diese sah, rannte sie hektisch am Gitter hin und her und wollte nichts als
in ihre Nähe kommen. Wenn Anna dann da war, wurde sie sofort ruhig und kuschelig.
Dieses Verhalten hat sich im Laufe der Zeit allerdings gegeben und ist einer schüchternen Ergebenheit
gewichen, in der Becky jetzt meist in der hinteren Ecke ihres Zwingers verharrt. Sie nähert sich bekannten
Menschen immer noch freudig, aber in ihrem Verhalten schwingt auch dabei Unterwürfigkeit und
Zurückhaltung mit. Bellen hört man sie fast nie mehr. Fremden gegenüber ist Becky heute eher
reserviert, sogar die anderen Hunde wecken kaum mehr ihr Interesse. Das sollte sich in einem eigenen Zuhause
aber bald wieder verlieren, denn sie ist trotz allem von Natur aus ein fröhlicher und aktiver Hund, der
zu einem richtigen kleinen Wirbelwind wird, sobald er aus sich heraus kommt, lustig und verspielt.
2. Oktober 2008:
Becky hat bisher leider noch keine Interessenten gefunden. Aber dafür hat sie jetzt wenigstens
eine Patin: Esther Gygax wird Becky künftig immer mal wieder ein Geschenkpaket schicken.
Vielen herzlichen Dank sagt das adopTiere-Team!
Da Becky keine sehr starke Persönlichkeit ist, sucht sie ein Zuhause, in dem sie sich sicher fühlen
kann und möglichst nicht viel allein zu sein braucht. Mit etwas älteren Kindern, die einen
Spielkameraden fürs Leben suchen, hätte sie sicherlich viel Spaß. Ein fröhlicher
Zweithund würde ihr vermutlich Sicherheit geben und auch helfen, sich ohne ihre Menschen wohler zu
fühlen. Ob sie sich mit Katzen versteht, wissen wir noch nicht, ihre Mutter und Schwester haben damit
aber keine Probleme. (Bei Bedarf können wir ihr Verhalten mit Katzen gern testen.)
Aber eins wissen wir sicher: dass Becky nun endlich ein eigenes Zuhause und liebevolle Menschen verdient
hat, die ihr die Geborgenheit geben, die sie braucht, um glücklich zu sein.
Neue Bilder von 2008:



4. Oktober 2008: Geschenk von Esther Gygax
Für Becky war es das erste Mal, dass sie ein Geschenk bekam. Entsprechend unsicher hat sie sich dem
Karton und den ausgepackten Sachen genähert. Aber spannend fand sie das Ganze dann doch. Besonders
auch, weil endlich mal sie selbst im Mittelpunkt stand und nicht Martin – ihre Gehegegenosse – sich in
den Vordergrund spielen konnte.
Erst zog Becky ihre Runden um den Karton und beschnüffelte vorsichtig alles, was wir vor ihr
ausgebreitet hatten. Nachdem sie sicher war, dass nichts Gefährliches dabei war, fand sie schnell den
Weg zu der Dose mit den Leckereien. Es war aber gar nicht so einfach, aus den fest gepackten
Köstlichkeiten ein Teil herauszupuhlen und sie war eine Weile beschäftigt, bis sie endlich ein
Stück ergattert hatte.
Das wurde dann genüsslich verspeist und auch gegen Martin verteidigt – sonst
lässt sie sich schnell von ihm den Schneid abkaufen. Aber es war ja noch mehr da und sie wiederholte
den Weg zu der Plastikdose in der nächsten Zeit noch mehrfach.
Irgendwann hatten wir Erbarmen mit Martin und er bekam auch ein Stück ab.
Zurück ließen wir eine glückliche Becky, die auch endlich mal einen Sonnenstrahl in
ihrem trostlosen Leben gesehen hatte.

Mai 2009Ein neues Geschenk ...
... hat Patin Esther Gygax Becky zukommen lassen. Da es schon das zweite war, traute sich Becky diesmal viel schneller heran. Wohl noch
immer mit einer gewissen Vorsicht, aber die Neugier und das Wissen, dass sich dahinter feine Leckereien befinden, war
größer und so zeigte sie sich sehr interessiert.
Wir öffneten ihr die Schachtel und sie steckte sofort ihren Kopf hinein. Nach genauster Beschnupperung der feinen Dinge fiel
ihre Wahl auf das Nassfutter. Genüsslich widmete sie sich der Schale und ließ sich nicht von ihrem Gehegegenossen Martin
beirren, der sie schelmisch beobachtete. Selbstverständlich bekam auch er etwas von den vielen Leckereien ab – es waren ja
genug da.
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie schnell sich Hunde, welche sich schon stark zurückgezogen haben, für neue
Dinge öffnen. Becky hat ihr zweites Paket bekommen und ist bereits viel neugieriger und interessierter. War sie beim ersten
Paket noch sichtlich verunsichert, traute sie dieses Mal diesem braunen viereckigen Ding, dem Geschenkpaket, schon wesentlich
schneller.
Und wir geben die Hoffnung nicht auf, dass auch Becky, diese sensible sanfte Hündin, das richtige Zuhause finden
wird.
Dass sie, wenn sie auftaut, zu einem fröhlichen, bewegungsfreudigen Sonnenschein werden wird, ohne dabei ihre Sanftheit
zu verlieren.
Bei Menschen, die ihr die nötige Zeit lassen, sich zu dem fröhlichen Hund zu werden, der sie eigentlich ist.
Januar 2010
Becky schlägt ein neues Kapitel auf: Sie hat das Canile ausgetauscht gegen eine tolle Familie in der Schweiz, die sie
zur Pflege aufgenommen hat. Für Becky scheint das ein großer Schritt nach vorn, denn der Trubel im Tierheim hat
sie immer stark belastet.
In der ruhigen Umgebung ihrer Pflegefamilie hat sie sich schnell eingefunden und man sieht deutlich, wie wohl sie sich fühlt.
Bericht der Pflegestelle:
Becky hat sich sehr gut eingelebt, alles prima, ich kann nur schwärmen! Im Haus ist sie ein Goldschatz und hängt wie
eine Klette an mir, aber beim Spazieren hat sie ihre Nase immer am Boden, das ist ihr dann wichtiger als ihr Frauchen, aber es
sind ja erst einige Tage vergangen. Ein bisschen Jagdhund wird schon in ihr stecken.
Februar 2010
Becky hat uns schon wieder ganz viele Bilder geschickt!
Diese hier sind mit ihrer Patentante Esther, die sie extra auf der Pflegestelle besucht hat:
Und die hier stammen - wie man sieht - von einem Schneeausflug, bei dem wohl nur Toben angesagt war ...
Nach langem Warten war es auch für unsere Becky soweit: sie hat ihre Pflegestelle
in Richtung ihrer eigenen Familie verlassen. Sie lebt nun in Olching bei München.
Vermittelt am 13. November 2010