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3. Februar 2011

Floofy

Floofy hat mit ihren Geschwistern Star und Spike in den Straßen von Bukarest gelebt, bevor sie in die Obhut von Tierschützern kam. Sie stammt aus einem Familienrudel von 5 Hunden, ist bestens sozialisiert und versteht sich mit allen Hunden blendend. Mit ihren Geschwistern zu spielen ist das Größte für sie.

Mit Menschen ist das kleine Hundemädchen anfangs recht scheu und leicht unterwürfig. Sobald sie Vertrauen gefasst hat, wird sie aber ausgesprochen schmusig und liebt es gestreichelt zu werden. Floofy ist sanft veranlagt und braucht eine ruhige, liebevolle Familie, die ihr Vertrauen gibt und ihr hilft, die fröhliche kleine Hundedame zu werden, die in ihr steckt.

Seit 20. Februar ist Floofy auf einer Pflegestelle in Deutschland.
Ein erster Bericht von dort folgt bald, einstweilen können wir uns über einige Bilder vom 28. Februar freuen:


Floofy Floofy
Floofy Floofy


Pflegestellenbericht vom 26. März 2011

Heute ist das Wetter ja herrlich und lädt zum Toben, Buddeln, Flitzen, Springen und Rumkullern ein. Es geht einem echt das Herz auf, wenn man Floofy beobachtet - zusammen mit unseren drei Fellnasen. Sie entspannt total und hat sichtlich Spaß am Spielen mit den anderen! Dass sie hinterher aussieht wie ein paniertes, feuchtes vierbeiniges Wollknäuel - ist Nebensache

Sie hat solch ein goldiges Wesen. Möchte schon auch gern gestreichelt werden, traut sich aber nicht immer ganz ran ... also auf Knien ranrobben - dann darf Mensch sie gern stundenlang streicheln.

Mit "ihrem" Rudel hier kommt sie sehr gut klar, mit fremden Menschen ist sie natürlich noch sehr vorsichtig, beobachtet lieber erst einmal aus der Ferne. An der Leine gehen ist auch noch nicht so ihr Ding, weil sie vor allem und jedem erschreckt und so sehr damit beschäftigt ist, sich in Sicherheit zu bringen, dass sie gar nicht vorwärts kommt.

Ganz anders im Garten, da tobt Floofy mit den anderen Fellnasen um die Wette, außerdem buddelt, schnüffelt und grunzt sie gern wie ein Trüffelschwein quer durch das Beet und den Teich; hier holt sie gern die Algenbündel raus, was dazu führt, dass der Garten hinterher ein wenig aussieht wie ein trockengelegter See. Hinterher rollt sie sich im Körbchen ein und rüsselt ohne Ende.


Nach einem ziemlichen Fehlschlag ist Floofy seit 10. April auf einer weiteren Pflegestelle gelandet:
Floofy - Pflegestellenbericht vom 14. April 2011

Floofy
Floofy
Floofy
Hallo liebe Tanja,
Ich bin's, die tapfere Floofy. Das sagt nämlich meine Pflegemama immer zu mir, weil ich jeden Tag mutiger werde. Meine Pflegemama hat mir außerdem gesagt, dass du mir versprochen hast, dass nun alles gut wird und mir nichts Schlimmes mehr passieren wird. Um dir bei der Umsetzung dieses Versprechens zu helfen, habe ich mir mit meiner Pflegemama ganz in Ruhe überlegt, wie ich mir meine neue Familie wünsche (wünschen darf man doch wenigstens)

Floofys Wunschzettel:

Ich möchte eine liebe, ruhige, geduldige Familie die versteht, dass mein bisheriges Leben schwer war, das ich gelernt habe, dass es auch böse Menschen gibt, die mir wehtun. Ich habe auch gelernt WIE überlebenswichtig Futter ist und ich bin bereit, dieses zu verteidigen. Ich bin sehr schlau und willens mich auf Neues einzustellen solange mich niemand zwingt; ich brauche nur etwas Zeit, dann gehe ich selbst auf euch zu.

So langsam lerne ich sogar eure Menschensprache, obwohl es natürlich leichter für mich ist, mit Hunden zu reden, die sind nämlich viel besser für mich einzuschätzen.
Es wäre ganz klasse, wenn es in meiner neuen Familie auch einen großen, lieben Hundsbruder für mich gibt. So wie den Keanu, der beschützt mich vor der ganzen Welt, mit dem kann ich immer kuscheln und raufen und er zeigt mir, dass Menschen auch total lieb sein können. Stell dir vor, der hat gar keine Angst vor euch. Wenn ich mal groß bin, dann werde ich auch so tapfer. Keanu ist nämlich auch gar nicht böse auf mich wenn ich mal wieder versuche, sein Futter zu klauen, sondern er schubst mich nur weg. Dann gebe ich auch auf. Muss ich ja leider, der ist nämlich zu groß um ihn zu erschrecken

Ich möchte auch ein Sofa zum kuscheln und ein tolles Versteck, um mich mal ganz entspannt zurückzuziehen. Ein eigener Garten wäre klasse, der muss auch nicht groß sein, bin ich ja auch nicht. Aber ich habe noch ganz große Angst, an der Leine zu laufen, da kann ich nicht Pipi machen, ohne Leine kann ich das aber schon. Ich traue mich aber auch nicht so recht zu "sagen", wenn ich raus muss, deshalb wäre eine offene Tür perfekt, dann mache ich auch nix ins Haus. Versprochen!!! Ich schlafe nachts durch, deshalb wäre ich auch ganz, ganz ruhig wenn ich im Bett oder zumindest in der Nähe meiner Leute sein kann.

Jetzt denkst du bestimmt, dass ich aber einen sehr großen Wunschzettel für einen so kleinen Hund habe. Stimmt schon, aber du kannst den Menschen, die du für mich suchst, auch was ganz Tolles dafür versprechen: Wenn sie mir nur ein paar Tage Zeit geben, mir beweisen, dass sie lieb sind und mich zu nichts zwingen, dann bin ich der sanfteste, liebste, verschmusteste und aufmerksamste Hund, den man sich nur wünschen kann. Ich laufe dann auch nicht weg, sondern orientiere mich ganz an meinen Menschen. Ich komme angesaust wie der Blitz, wenn man mich ruft und freue mich über jede Aufmerksamkeit ohne aufdringlich zu sein. Aber nicht nur, dass ich einen wundervollen Charakter habe, ich bin auch noch wunderschön, also ein echtes Gesamtkunstwerk. Da darf ich ja bestimmt auch ein paar gehobene Ansprüche haben, oder
Ich drück uns mal einfach die Daumen, dass du eine passende Familie findest.

Solange bleibe ich jetzt bei meiner Pflegefamilie, ich hab hier eh gerade eine Menge zu tun. Smilla und Keanu bilden mich nämlich zum "Wach-Maremmano" aus und ich muss echt noch an meiner Stimme arbeiten, die ist noch nicht wirklich zum Angsteinjagen!

Liebe Grüße,
Deine Floofy



Und gleich noch hinterher der erste Zwischenstand nach ein paar Tagen von der "Pflegemama":

Floofy Hallo Tanja,
unser ehemaliges "Angstbündelchen" kommt immer mehr zu sich. Der Verdienst daran gebührt in erster Linie Keanu, er hilft der kleinen Floofy ungemein, Selbstvertrauen zurückzugewinnen und zeigt ihr immer wieder, dass wir Menschen nichts Böses im Sinn haben. Mittlerweile darf ich Floofy komplett streicheln, sie kommt sogar immer wieder von selbst um zu schmusen. Sogar zum Spielen hat sie mich schon aufgefordert. Total süß.

Floofy Ich denke, der Schlüssel zu Floofy ist Ruhe und Zeit und ein wenig Verständnis für "Hundesprache" (die beherrscht sie perfekt). Ich habe ihr bis jetzt jede Entscheidung selbst überlassen. Sie kam, um das erste Mal gestreichelt zu werden, sie sprang zu mir aufs Sofa, hopste in mein Bett, lies sich aus der Hand füttern etc. Ist die Schwelle einmal überschritten, dann ist die Situation ok. Urlaub zu nehmen war genau die richtige Entscheidung, denn sie hat schon viel mehr Vertrauen durch meine ständige Anwesenheit, als noch zu den anderen Familienmitgliedern.

Ihre Ängste waren am Anfang sehr schlimm. Jede unserer Bewegungen wurde mit Angst und Rückzug quittiert. Das gehört nun alles der Vergangenheit an. Sie freut sich einen Kullerkeks, wenn sie uns jetzt sieht und saust los, sobald man sie ruft. Fressen, spielen und toben ist das Größte für sie, danach entspannt ankuscheln und einschlafen. Genau den Tagesablauf braucht sie im Moment, denke ich.

Neben dem Abbau der Berührungsangst versuche ich ganz langsam, an ihrem Halsband- / Leinentrauma zu arbeiten. Aber es ist schwer, diese Angst sitzt tief und das wird dauern. Gestern ließ sie sich nach einer halben Stunde anleinen, sie blieb stehen, bis ich die Leine eingehakt hatte. Dann sind wir ein paar Mal ums Haus, anschließend habe ich sie wieder befreit, sie war sehr tapfer. Auf Anraten meiner Trainerin versuche ich ihr gerade den Anblick eines Geschirrs schmackhaft zu machen. Wenn sie es sich freiwillig anlegen lässt, dann wird es bestimmt leichter, mit der Leine zu arbeiten.


Floofy
Floofy
Floofy
Da Floofy aber sehr sehr gut ohne Leine hört, sehe ich derzeit auch kein Problem darin, sie ohne laufen zu lassen, da sie ja kommt, sobald ich rufe. (Wow, ich wusste gar nicht, dass Hunde so etwas können ).

Floofy
Floofy



Floofy, Keanu, Smilla - MyVideo
Übrigens hat sie hier nicht EINMAL eine unfreundliche Tendenz Menschen gegenüber gezeigt. Kein Knurren, kein Drohen und erst recht kein Beißen. Natürlich hat sie am ersten Tag die beiden Großen angeknurrt, aus dem sicheren Versteck von unterm Tisch. Aber dass die ihr Angst gemacht haben nach all dem, war doch klar. Am nächsten Morgen war schon alles besser. Sie ist freundlich und lieb. Nur halt etwas ängstlich (verständlicherweise). Die Kleine ist einfach zum Verlieben. Sie ist übrigens der perfekte Maremmano-Begleiter. (Vielleicht kennt Margot ja noch einen einsamen Maremmanen, der ein kleines Schwesterchen braucht.) Smilla gibt ihr klare Regeln vor, Keanu ist DER große Bruder schlechthin und so ein kleines Floofy fühlt sich super, sicher beschützt von den beiden, die können doch sooooo schön laut bellen. Aber ohne Quatsch, zu klein sollte ein neuer Hundebruder besser nicht sein, Floofy ist ein echter Streetfighter.

Liebe Grüße
Sabine



10. Mai: Neues von Floofy

Floofy Floofy

Floofy ist jetzt genau einen Monat bei uns. Zeit für mich zu schreiben, wie die süße Maus sich entwickelt hat. Sie hat so fleißig an sich gearbeitet und ganz viel erreicht:

Floofy -
Kurzum, ich finde die Kleine ist einfach spitze. Floofy verbreitet ununterbrochen gute Laune, ist quirlig aber auch verschmust, wunderhübsch und sehr sozial gegenüber ihren Artgenossen. Prädikat: Traumhund!!

Jetzt fehlen wohl nur noch die passenden Menschen, die der Maus ein schönes Zuhause bieten.

Die fröhliche Floofy hat eine liebe Familie in Gmünden gefunden und dort auch gleich einen Hundekumpel dazugewonnen.

Vermittelt am 28. Mai 2011



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