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10. Dezember 2011

Scialla

Scialla Scialla und ihr Freund Maro hatten bisher eigentlich ein gutes Leben. Sie gehörten einer älteren Frau, wohnten mit in einem Haus und wurden wie Kinder von ihr betüdelt. Na ja, in Italien achtet man auf seine Hunde in der Regel nicht in dem Maße, wie eine deutsche Familie es täte, trotzdem hatten die beiden es für dortige Verhältnisse wirklich gut. Leider musste ihr Frauchen die Hunde aus Altersgründen von einem auf den anderen Tag abgeben und so landeten sie in unserem Tierheim.

Dass die kleine Scialla sich mit dem Leben in solch einer Anstalt nicht wirklich anfreunden kann, ist daher vielleicht verständlich. Sie leidet sehr unter dem Verlust ihrer Bezugsperson und obwohl sie weiterhin ihre Kumpel Maro an der Seite hat, sehnt sie sich sichtbar nach einem eigenen Zuhause und nach Menschen, zu denen sie gehören darf.

Scialla Sie bringt eigentlich für eine neue Familie gute Voraussetzungen mit. Mit ihrer handlichen Größe von 32 cm und gerade mal 8 kg kann man sie überall mit dabei haben, ohne dass sie unangenehm auffällt. Sie hat gelernt, an der Leine zu gehen und sich anständig in einem Haus zu benehmen. Mit anderen Hunden ist Scialla rundherum verträglich und überhaupt ist sie für alle Lebenslagen gut sozialisiert. Allerdings ist sie vermutlich älter als das eingetragene Geburtsjahr 2006, das von dem Sohn der ehemaligen Besitzerin geschätzt worden war, als er uns die Hunde brachte.

Leider haben sich bei Scialla während ihrer Zeit in Canalba einige gesundheitliche Probleme gezeigt, die die liebenswerte Hündin trotz ihrer ansonsten guten Voraussetzungen eher zu einem Vermittlungs-Notfall machen. Zum einen hat sich bei Scialla ein relativ hoher Leishmaniose-Titer heraus gestellt. Sie zeigt bisher keine klinischen Symptome und wird jetzt mit Milteforan gegen die Krankheit behandelt. Mit Glück ist der Erreger danach zurück gedrängt und bereitet ihr auch zukünftig keine Schwierigkeiten. Trotzdem gehört sie zu den Hunden, die regelmäßg überprüft werden müssen, um zu sehen, ob das auch in den kommenden Jahren so bleibt.

Zum anderen hat Scialla Probleme mit den Augen, die dazu geführt haben, dass ihr das dritte Lid operativ entfernt werden musste. Sie wird nun Zeit ihres Lebens täglich Augentropfen bekommen müssen, damit ihre Sehfähigkeit nicht eines Tages eingeschränkt ist oder sogar verloren geht.

Für Scialla würden wir uns sehr wünschen, dass sie doch noch das Glück hat, eine Familie zu finden, die sie so liebt, wie sie ist. Das niedliche Mädchen ist sehr menschenbezogen und schmusig - sie mag nichts mehr, als mit ihrem Zweibeiner auf dem Sofa zu kuscheln und in der Nähe sein zu dürfen. Eigentlich braucht sie gar nicht mehr so viel Auslauf, Mammuttouren sind nichts für sie. Ihr reichen schöne, ruhige Spaziergänge, auf denen sie ihre Hundefreunde begrüßen und die "Hundezeitung" am Wegrand lesen kann. Da sie bei einer äleren Dame gelebt hat, kommt ihr ein hektischer Haushalt nicht sehr entgegen. Sie hat ihre Menschen auch gern für sich allein und genießt mit ihnen ein gemütliches Zuhause. Gegen einen Hundefreund hat sie allerdings auch nichts einzuwenden.

Ihre Menschen sollten sich mit der Leishmanioseerkrankung auskennen und verantwortungsvoll damit umgehen können. Mit Glück lebt Scialla ihr Leben bis ans Ende, ohne dass es je zum Ausbruch der Erkrankung kommt. Aber man muss ihre Gesundheit sicherlich etwas sensibler beobachten, als bei einem ganz gesunden Hund, um notfalls rechtzeitig mit Medikamenten eingreifen zu können. Eigentlich ist das gar nicht so schlimm - es sollte doch Menschen geben, die sich trotzdem zutrauen, ihr ein liebevolles Zuhause zu bieten?


Scialla Scialla

Scialla hat das Tierheim verlassen und lebt nun in Baldham.
Dort wird das zarte Hundepersönchen unterstützt von einem Hundekumpel.


Vermittelt im August 2012

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