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21. Mai 2013

Leila - in memoriam



Heute Mittag um 12.30 Uhr hat unser Ömchen für immer ihre Augen geschlossen. Sie ist ganz leise eingeschlafen und hatte in ihren letzten Minuten die Menschen bei sich, die sie liebte ... und von denen sie geliebt wurde.

Leila

Denn Leila war für uns alle etwas Besonderes.

Immer liebevoll,
Immer sanft,
In den letzten Jahren oft so abwesend,
Dass man ihre Gedanken fast greifbar sehen
Und bis in die Vergangenheit verfolgen konnte,
Auf die sie gerichtet waren.


Leila hatte die Ausstrahlung einer zauberhaften aber schon ein klein wenig schrulligen alten Dame mit silberweißem Haar und einer großen Brille auf der Nase: weise, versonnen, verträumt, lächelnd. Eine Ausstrahlung, der man sich nicht entziehen konnte und die man einfach lieben musste.

Wir werden nun ohne sie auskommen müssen, ohne unser Ömchen mit dem versonnenen Blick und dem sanften Wesen, ohne die "Grande Dame" von Monte. Aber sie war nicht einsam, als sie uns verließ und sie ging nicht, ohne viele trauernde Menschen zurück zu lassen, die sie nie vergessen werden.

In unseren Herzen wird sie weiter leben, während sie mit ihren Freunden und Leidensgenossen nun vielleicht in einer besseren Welt zuhause ist.

Leb wohl, Leila! Und grüß all die anderen von uns, die schon auf dich warten.
23. Oktober 2012

Die älteste Hündin überhaupt in Monte ist Leila, die im Jahr 1995 geboren wurde. Wie so viele unserer Hunde eine Überlebende einer Hundehölle, die im Jahr 2007 endlich von den Behörden konfisziert wurde. Wenn man sich ihre Geschichte anschaut, fragt man sich, warum sie überhaupt auf die Welt kommen musste, denn sie hat in ihrem ganzen Leben nie etwas Schönes erleben dürfen. Im Gegenteil: Die meiste Zeit ihres Daseins bestand aus Leid und Traurigkeit. Leilas Schicksal ist das typische Schicksal so vieler Hunde, die in Italien in Hundelagern vor sich hin vegetieren - lebenslang. Es ist ein unspektakuläres Schicksal, viel gibt es über ihr Leben nicht zu berichten. Das macht ihr Leid aber nicht geringer.

Leila war nicht allein, als sie in die Hundehölle kam, die die meiste Zeit ihres Lebens ihr "Zuhause" werden sollte. Sie waren zu dritt: 3 kleine Welpenmädchen, die vom ersten Augenblick ihres Daseins an ungewollt und überflüssig waren. Der Mensch, der für ihr Dasein verantwortlich war, ließ sie einfach hinter sich und verschwand. Was aus den Hunden wurde, war ihm egal. Alle drei sollten nie wieder die Chance bekommen, einen Fuß aus dem Tierheim heraus zu setzen.

Die nächsten langen Jahre waren das Grauen für die drei. Nachdem sie die "Welpenstation" verlassen durften (ein dunkles, nasses, modriges und völlig kotverdrecktes Gebäude, in dem der Gestank von toten Hunden, Fäulnis und Rattendreck die Luft verpestete), wurden sie in einem kleinen Zwinger zusammengepfercht, zwischen Massen von Hunden, die ihren Frust, ihre Resignation und ihre Angst in die Welt hinaus schrien - ohne von irgend jemandem gehört zu werden. Die drei Mädels waren still und hielten sich aneinander fest, das war ihr Trost. Sie zogen sich mehr und mehr in eine eigene Welt zurück und lebten dort miteinander, ohne die Außenwelt noch groß zu beachten.

Leila Leila


12 Jahre ging das so, bis die Hundehölle konfisziert wurde, weil nicht einmal mehr die italienischen Behörden an den grausamen Zuständen dort vorbei sehen konnten. Die 3 Schwestern wurden für die nächste Zeit provisorisch untergebracht und kamen dann im Jahr 2010 nach Monte, nachdem das neue Hundeheim endlich fertig gestellt war. Zum ersten Mal in ihrem Leben wurden sie liebevoll versorgt, zum ersten Mal kümmerten sich die Menschen um sie. Aber die drei hatten zu lange mit sich selbst gelebt, um noch viel Interesse an Neuem zu zeigen. Sie lebten weiter unter sich, still, fast vergnügt, denn es ging ihnen nun viel besser als früher. Aber ohne großen Anteil an dem, was um sie herum vor sich ging.

Leilas Schwestern überlebten den Umzug nicht lange. Im Jahr 2010 starb das erste, 2011 das zweite Hundemädel. Seitdem ist Leila allein. Allein in ihrer eigenen Welt, denn sie hat sich in sich zurückgezogen und bemerkt meist nicht viel von dem, was um sie herum vor sich geht. Aber wenn sie einen anschaut - in den Augenblicken, in denen sie aus ihrem gelebten Traum auftaucht - blicken einen wunderschöne Augen an, wissende Augen, die zu viel Leid gesehen haben, um noch lange nach außen sehen zu können. In solchen Augenblicken - da sind wir sicher - kann man sie noch erreichen.

Und für solche Augenblicke suchen wir Menschen, die mit einem Patenpaket bereit stehen, um Leila zu zeigen, dass nicht alles umsonst war, was sie gelebt hat. Menschen die ihr ein klein wenig von der Liebe vermitteln, die jeder Hund in seinem Leben erfahren sollte. Menschen mit einem Herzen, das so groß ist, dass es Leilas zurückgezogenes Herz erreicht. Wir möchten diese ernsten Augen so gern noch einmal lachen sehen.

Leila ist nicht mehr vermittelbar. Sie ist schwer dement und nicht mehr transportfähig. Ihr Leben verrinnt langsam aber sicher. Aber für diese letzte Zeit können Sie uns helfen, es ein klein wenig lebenswerter zu machen.

November 2012:
Zusammen mit mehreren anderen Hunden hat Leila das Glück, ab sofort von Martina Bradford finanzielle Hilfe zu bekommen. Sie alle können das sehr gut gebrauchen.
Vielen Dank im Namen der Hunde.

Januar 2013:
Inzwischen haben sich noch ganz viele Patinnen für Leila gefunden:
Dagmar Wölck-Schröder, Teresa Jerentowsky, Joyce sowie Uta Plath werden sie für den Rest ihrer Zeit nach allen Regeln der Kunst verwöhnen.

Leila hat sicher nix dagegen. Und wir sagen ganz lieben Dank!


Leila
Leila
 
Rasse Mix
Geboren 1995
Größe ca. 55 - 60 cm
Kastriert Ja.
Krankheiten Altersbedingte Beschwerden, dement, ansonsten keine Krankheiten bekannt. Gechipt, geimpft.
Behinderungen Keine.
Verträglich mit Rüden, Hündinnen. Kinder und Katzen nicht bekannt.


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