Lax - kleiner Draufgänger mit großem Orientierungsbedarf
Rasse | Mix |
Geboren | Frühjahr 2015 |
Größe | ca. 60 - 65 cm Endmaß |
Kastriert | ja |
Krankheiten | keine bekannt, gechipt, geimpft, negativ auf alle
Mittelmeererkrankungen getestet |
Behinderungen | keine |
Verträglich mit | Hündinnen, Kindern wenn sie größer und
standfest sind |
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3. März 2016
Neue Bilder von Lax
Lax wartet immer noch auf seine Chance. Um die Bewerbung für seine Familie zu unterstreichen, hat er uns
nochmal Bilder und ein Video zugeschickt. Wäre der hübsche Jungrüde nicht genau das Richtige für Sie?
9. Januar 2016
Kurzbeschreibung
Junger, hundlicher Waisenknabe, menschenfreundlich und durchaus zugewandt, allerdings auch
noch mit großem, sozialen Lern- und Übungsbedarf; sucht liebevolle, aber konsequente Anleitung in
einem eigenen Zuhause.
Vorgeschichte
Lax hat seine ersten Lebensmonate als 'Angehöriger' einer Streunergruppe verbracht, welche schließlich,
dank menschlichen Zutuns, 'zerschlagen' wurde.
Der liebenswerte Jungrüde hat das überlebt und wurde, zu seinem großen Glück, nicht in eines der
riesigen Hundelager, sondern in ein kleines, überschaubares, von engagierten Tierschützern, liebevoll
und sachkundig geführtes Tierheim im Norden Italiens verbracht.
Nachdem der Hundebub seine Verletzungen auskuriert hatte und einen ersten Vorgeschmack davon bekommen
durfte, was es bedeutet, in menschlicher Gesellschaft zu leben, ist es jetzt an der Zeit, für Lax ein
richtiges Zuhause zu suchen. Einen Ort und Menschen, die dem großgewordenen, kleinen Kerl zeigt, wo's
im Leben lang geht.
Charakter, Eigenschaften und Ausbildungsstand
Lax hat im Leben nichts anderes kennengelernt als den harten und gefährlichen Hundealltag in
einer Streunergruppe. Immerhin war er nicht völlig auf sich und sein welpenhaftes Unvermögen, für
sich zu sorgen und einzustehen, gestellt. Aber das soziale Gefüge innerhalb der Hundegruppe war trotzdem
kaum dazu angetan, dem Welpen altersentsprechendes, soziales Lernen zu ermöglichen. Wo es darum geht,
am Leben zu bleiben, sich seines Pelzes zu erwehren und Ressourcen zu verteidigen, bleiben die
'Feinheiten' sozialen Miteinanders zwangsläufig auf der Strecke. Sicherheit zu erfahren und darin
zu reifen, ist, bzw. war in der Lebenssituation von Lax nachgerade ein Ding der Unmöglichkeit.
Dementsprechend unbedarft und orientierungslos ist der Hundebub. Und er müht sich nach Kräften (und
hat der Süße rein konstitutionell schon einige) dies mit freundlichem Draufgängertum und unfreundlich
angestrichener Kraftmeierei zu kaschieren.
Allen sicher nicht immer positivem und schließlich fatalen Erfahrungen mit ihnen zum Trotz, findet Lax
Menschen grundsätzlich toll. Nur hat er keine Ahnung, in welchen Verhaltens- und Reaktionsgestus er
seine Menschenbegeisterung kleiden soll. Lieb und süß sein, im direkt zugewandten Kontakt, klappt noch
am ehesten - darüber hinaus wird es, beziehungsweise er, ungestüm.
Lax geht zwar, nach einer Turbostartphase, mittlerweile recht passabel an der Leine, aber wofür das
gut und dass es entspannend sein kann, hat sich dem Hundebuben noch nicht wirklich erschlossen.
Der kleine Macho kommt mit Hündinnen gut aus und wenn er sich ganz sicher ist, dass das, was ihm da
Spielofferten macht, auch wirklich ein Mädchen ist, kann er sich auch gut auf die Interaktion mit der
Dame einlassen. Bei Begegnungen mit Geschlechtsgenossen gerät Lax unter (Selbstbehauptungs-)Streß. Er
gibt - rein prophylaktisch - an wie eine Tüte Mücken, aus der (erfahrungsbedingten) Sorge heraus, der
andere Hundekerl könne merken, dass er in Wahrheit ein kleines, unbedarftes und schutzwürdiges, aber
leider schutzloses Hundekind ist.
Welche Umgangsformen Lax mit Katzen pflegt, wird noch getestet.
An Lax' innerartlicher Beziehungsgestaltung wird mit dem großen, kleinen Kerl noch ebenso ausgiebig
zu arbeiten sein wie daran, dass er seine Menschen vor lauter Liebe und Begeisterung nicht auf
Anhieb über den Haufen rennt und anschließend, von beglücktem Weltentdeckertum beseelt, an der
Leine hinter sich her zerrt.
Lax ist ein, durch eine harte Schule gegangenes Hundekind. Nur kann er mit dem 'auf der Straße'
Erlernten, mit seinen bisherigen Lebenserfahrungen, so gut wie nichts anfangen in seinem neuen
Leben. Aber der entscheidende Anknüpfungspunkt für Lax' 'weiterführende Lebensschule' ist gesetzt.
Der große. kleine Kerl findet die 'Lehrer' gut. Und so wie er menschliche Freundlichkeit und Zuwendung
in sich aufsaugt, wird er es, bei liebevoll-konsequenter Vermittlung in kindgemäßen Dosen, auch mit den
Stoffen halten, aus denen das artübergreifend-koexistenzielle Leben ansonsten gewirkt ist.
Gesundheit
Die aus Lax' Vergangenheit herrührenden, körperlichen Wunden sind ausgeheilt. Der Hundebub wurde negativ
auf alle vorkommenden Mittelmeerkrankheiten getestet. Sonstige Erkrankungen sind nicht bekannt.
Lax ist bereits kastriert und zieht gechipt, grundimmunisiert und gegen Tollwut geimpft in sein neues Zuhause.
Anforderungen an ein neues Zuhause
Die Menschen, die Lax in ihr Leben aufnehmen, müssen Willens und in der Lage sein, einem in weiten
Teilen orientierungslosen, dafür aber bezaubernd ungestümen Riesenbaby mit desolater Kinderstube,
(s)einen Weg ins Leben zu bahnen. Sie müssen sich 'mit Haut und Haar' darauf einlassen, für Lax die
Garanten dafür zu sein, dass er in ihrer Obhut und mit ihrer Unterstützung das Leben und die darin
möglichen Beziehungen 'neu' ausprobieren kann. Der junge Rüde muss in aller Ruhe (soweit das
neugierigen und lebenshungrigen Kindern möglich ist) lernen können, was gut und richtig, was schön
und spannend ist, ohne von Mangel und Gefahr bedroht zu sein.
Wenn dieser Lernprozess liebevoll-konsequent und bei Bedarf professionell unterstützt vonstatten geht,
wird aus dem gar nicht kleinen Gernegroß ein großartiger Hund.
Lax hat eine eigene Familie in Italien gefunden und durfte das Tierheim verlassen.
Vermittelt im März 2016