Wann er genau in die Hundehölle kam, ist nicht mehr bekannt. Vermutlich hat Teo sein gesamtes Leben dort verbracht. Er
hauste zusammen mit der Hündin Kelly in einem winzigen, völlig verdreckten Gehege, in das nie die Sonne schien.
Dafür war es - außer im Hochsommer - immer feucht und muffig dort. Sein größtes Problem war daher auch
eine Pilzerkrankung, die sich unter seinem verfilzten Fell ausgebreitet hatte und unbehandelt sein Leben zur Tortur machte.
Seine Situation besserte sich erst, als das Hundelager im Jahr 2007 konfisziert wurde. Dann endlich konnte er medizinisch versorgt
werden und der Pilz verlor seinen Schrecken für ihn. Aber es dauerte noch bis Anfang 2010, bis die Hunde endgültig in
ein neu gebautes und von tierlieben Pflegern versorgtes Tierheim umziehen konnten. Italienische Behördenmühlen mahlen
langsam.
Mittlerweile geht es Teofilo - wir er von seinen Betreuern liebevoll genannt wird - endlich halbwegs gut. Das hat er allerdings
auch mehr als verdient. Denn obwohl gewissenlose Menschen sein Leben vergeudet haben, hat er sich seine Liebe zu Zweibeinern
bewahrt und vergöttert jeden, der sich um ihn kümmert. Die seltenen Spaziergänge, zu denen er abgeholt wird, sind
das Größte für ihn und er benimmt sich vorbildlich an der Leine, damit ja keiner auf die Idee kommt, ihn im Zwinger
zu lassen. Überhaupt ist Teo immer bemüht, es seinen Menschen recht zu machen - daran liegt ihm sehr viel. Und er
überschüttet seine Bezugspersonen mit all der Liebe, die er zu geben hat.
Durch die gute Pflege hat er sich zu einem prachtvollen Hund gemausert und besticht mit einem wunderschönen Fell. Er ist
allerdings nach all den Jahren mit kaputter Haut ein wenig sensibel geworden und frisst im Moment nur noch Fischtrockenfutter,
das er aber sehr gut verträgt.
Teos Sozialverhalten ist an sich gut. Mit Hündinnen kommt er bestens zurecht. Bei Rüden entscheidet die Sympathie -
die kommt aber leider nicht allzu oft auf. Allerdings sind die Hunde in der Enge des Caniles auch relativ aufgeheizt und
pöbeln sich gern durch die Gitterstäbe an, um die aufgestauten Energien los zu werden. Ob Katzen in seinem Umfeld
eine Existenzberechtigung haben, ist nicht sicher. Er liebt es, hinter allem her zu laufen, was sich bewegt und wird Samtpfoten
vermutlich als Sparringspartner betrachten. Dafür kommt er mit Menschen um so besser zurecht, egal ob groß oder klein.
Für Teo wünschen wir uns Menschen, die Spaß daran haben, ihm all das zu zeigen, was er sein Leben lang
versäumt hat. Er möchte gern viel mit seinen Menschen zusammen sein und viel Neues lernen. Und er ist auch nicht
böse, wenn er ihre Liebe und Zeit mit keinem anderen Tier teilen muss. Hauptsache viele streichelnde Hände und
haufenweise Abenteuer warten auf ihn.
Neue Bilder von Dezember 2010:
September 2011: Ein Geschenk von Babette Hintze
Im Herbst 2011 bekam Teo etwas von Tillys Glück mit ab. Tilly reiste an demselben Tag zu ihrer Familie aus , an dem das
Paket für sie ankam. So haben wir beschlossen, dass es Teo bekommen sollte. Was hat er sich gefreut!
Teo bedankt sich mit einem dicken Schlabberbussi
April 2012: Neue Bilder von einem frisch geschorenen Teo
Neues von Teo: 2. Juli 2012
Teo ist vor kurzem kastriert worden und wir hoffen nun, dass er Rüden gegenüber etwas gnädiger wird. Denn meistens
findet er sie bisher eher ziemlich doof und verwahrt sich gegen ihre Anwesenheit in seinem Umfeld. Mit Hündinnen kommt er aber
immer prächtig aus.
Und Menschen sind nach wie vor seine große Leidenschaft. "Schmusen bis zum Abpfiff" lautet
sein Motto, wenn er mal einen Menschen mit ein wenig Zeit für sich allein hat. Er ist unglaublich charmant und oft
sogar "umwerfend" liebenswert. Aber wer will ihm das verdenken? So oft hat er im Canile nicht die Gelegenheit, die Liebe
eines Zweibeiners für sich allein beanspruchen zu können. Und wenn das mal so ist, dann liegt ihm einfach sehr viel daran,
zu zeigen, wie sehr er dieses Beisammensein genießt.
Ob es nicht doch irgendwo einen Menschen gibt, der Teo so liebt, wie er
ist und auf dem Sofa ein Stück zur Seite rückt?