Neues von Henry
Obwohl Henry eigentlich mittlerweile zu den Senioren zählen sollte, ist er immer noch ein sportlicher
und sehr bewegungsfreudiger Rüde, der im Canile einfach nicht richtig ausgelastet ist. Daran ändert
auch seine leichte Arthrose nichts, die ihm bei schlechtem Wetter manchmal schon ein klein wenig zu
schaffen macht. Er würde nach Pointer-Manier zu gerne seine Nase in Wald und Feld einsetzen und mit
dem Wind um die Wette rennen.
Im Laufe der Jahre hat er mit seiner Vergangenheit Frieden geschlossen und nun liebt er Menschen, besonders
wenn sie etwas mit ihm unternehmen. Mit vollem Körpereinsatz und notfalls auch unter Zuhilfenahme
seiner klangvollen Stimme versucht er, auf sich aufmerksam zu machen, wenn es darum geht, für einen
Spaziergang fertig gemacht zu werden.
Ist man mit ihm unterwegs, dankt er seinen Menschen die willkommene Abwechslung indem er vorbildlich
an der Leine geht und (auch ohne Zuhilfenahme eines Leckerlis) willig allen Aufforderungen nach Sitz
und Platz nachkommt. Rüden sind ihm immer noch nicht in jedem Fall sympathisch, das wird sich wohl
auch nicht mehr entscheidend ändern. Aber mit Hündinnen versteht er sich nahtlos. Seit kurzem hat er eine
neue Gehegefreundin, die schüchterne Grazia. Nun blüht er wieder sichtlich auf, genießt das Leben und
bemüht sich um das Wohlgefallen seiner "Dame". Sein Futter teilt er allerdings nach wie vor
nicht gern mit einem Artgenossen, beim Fressen hat er dann doch lieber seine Ruhe.
Henry wäre so glücklich, wenn sich ein Pointerliebhaber fände, der gemeinsam mit ihm älter
werden möchte.
Er braucht die Nähe zu "seinen" Menschen wie die Primel das Wasser und ist im Tierheim trotz
seines fortgeschrittenen Alters recht unterfordert. Vor einiger Zeit hat ihm unser Tierarzt einen Tumor
entfernt, der sich direkt unter der Haut gebildet hatte, ansonsten konnte er - außer der beginnenden
Arthrose - keine wirklichen gesundheitlichen Einschränkungen feststellen. Natürlich ist Henry kein
junger Hund mehr und nach und nach kommen die altersbedingten Zipperlein. Aber das hält ihn nicht davon
ab, das Leben immer noch satt zu genießen. Möchten Sie diese Lebenslust nicht mit ihm teilen?
23. Dezember 2012
Der Hund im Backofen
Einer der vielen Hunde im Hundeheim ist Henry - einer von denen, die ihr Leben in einer italienischen Hundehölle
verbracht haben. Er gehört zu den Ärmsten der Armen des Massenlagers. Denn Henry und seine Partnerin Focaccia gehörten
zu den Schachtelhunden.
Wer jetzt glaubt, dass es sich hierbei um Hunde handelt, die in einem Karton gefunden wurden, der irrt.
Als Schachtelhunde werden die Tiere bezeichnet, die in der Hundehölle in Gehegen leben mussten,
die ganz hinten, hinter diversen anderen Zwingern lagen.
Um zu ihnen zu kommen, musste man durch ein erstes Gehege gehen, dann durch ein weiteres, vielleicht durch ein drittes oder viertes ...
bis man endlich zu diesen Tieren gelangen konnte. Da es in der Hundehölle zwar fast 600 Hunde, aber nur sehr wenige
Hilfskräfte gab, kann man sich vorstellen, wie oft jemand zu diesen Fellnasen kam: so gut wie nie. Keiner kümmerte sich um
sie, niemand fasste sie je an. Der Mensch wurde im Leben dieser Hunde zu einem unbekannten, bedrohlichen Faktor, der sich nur seltenst
blicken ließ und nichts als Schrecken verbreitete.
Henry und Focaccia lebten in solch einem Gehege, in einem der schlimmsten, fast ihr ganzes Leben lang. Es war an ein ehemaliges
Stallgebäude mit einem alten Backofen angebaut, der von außen zu beschicken war. Dieses dunkle Loch wurde zum Rückzug
für die beiden Hunde, hier versteckten sie sich, wenn Zweibeiner in die Nähe kamen oder wenn der Stress der ununterbrochen
aggressiv kläffenden Hunde in ihrer Umgebung unerträglich für sie wurde. Die beiden Hunde waren extrem menschenentfremdet,
ließen sich nie anfassen, keiner kam in ihre Nähe und wenn man es versuchte, verteidigte Henry seine Dame notfalls mit
Zähnen - bevor er sich schnellstmöglich wieder mit ihr im Ofen versteckte.
Erst als das Pärchen dort heraus kam, begann ein neues Leben für sie. Langsam gewöhnten sie sich an ihre Pfleger, fingen
an, Streicheleinheiten zu genießen und ließen sich nach und nach immer besser anfassen. Schließlich konnte man sogar
mit ihnen schmusen und spazieren gehen. Besonders Henry genießt diese Ausflüge heute sehr. Menschen sind keine
Schreckgespenster mehr für ihn, er sucht ihre Nähe und fühlt sich sehr wohl mit ihnen. Als Focaccia im September 2012
starb, blieb allerdings ein ziemlich einsamer Henry zurück, der seine Partnerin sehr vermisste. Er fing wieder an, sich zeitweilig
in sein Schneckenhaus zurück zu ziehen, wollte sich dann verstecken und allein gelassen werden. Erst als er mit Jessica eine neue
Partnerin bekam, wurde er wieder aufgeschlossener und wandte sich auch den Menschen wieder mehr zu.
Henry würde sich mittlerweile sehr über ein eigenes Zuhause freuen. Er gehört zwar nicht zu den Mega-Schmusern, sondern
braucht Menschen, die auch akzeptieren, wenn er mal ein wenig Abstand haben und allein sein möchte. Von allein kommt er dann
wieder, wenn er kuscheln möchte und sucht erneut den Anschluss. Henry hat sein Leben auf sich gestellt gelebt und gelernt,
selbst klar zu kommen. Das merkt man ihm bis heute noch ein wenig an. Aber trotzdem liebt er die Nähe "seiner" Zweibeiner
mittlerweile sehr und freut sich, wenn er dabei sein und etwas mit ihnen unternehmen darf. Er genießt Ausflüge in die Natur,
von der er bisher noch kaum etwas in seinem Leben gesehen hat. Wenn er auf einer grünen Wiese laufen, in einem Bach plantschen oder
auf der Spur eines Hasen schnuppern darf, ist er glücklicher, als er jemals sonst war.
Bis es eigene Menschen in seinem Leben gibt, die ihm dies ermöglichen, würden wir uns sehr freuen, wenn Henry den einen
oder anderen Paten finden würde, der ihn finanziell unterstützt. Und der die Monotonie seines Lebens mit hier und da einem
Paket unterbricht, an dem er sich freuen kann. Er wird merken, dass es Menschen gibt, die an ihn denken und die an ihn glauben. Und
denen sein Schicksal nicht egal ist. Lassen Sie ihn das Gefühl, geliebt zu werden, bitte kennenlernen. Auch wenn es nur auf die
Entfernung ist.
Januar 2013:
Auch Henry hat ganz viel Glück gehabt: Edda Hampel hilft mit, Henrys Lebensunterhalt zu finanzieren.
Das ist große Klasse. Vielen Dank!
15. Januar 2013
Henrys "Rundum-Sanierung"
Dank Henrys Paten, die ihn finanziell unterstützen, ist heute ein großer Tag für ihn angebrochen: Er bekommt eine
richtige "Rundum-Sanierung".
Vormittags wurde er vom Tierarzt in Narkose gelegt und dann kamen nach und nach all seine bisher bekannten "Baustellen"
dran: Ein Tumor, der sich schon seit längerem unter der Haut bildet, konnte entfernt werden, die Zähne wurden untersucht,
gereinigt und von Zahnstein befreit und zum Schluss wurde er auch noch kastriert.
Den Rest des Tages wird Henry sich von dem Eingriff erholen. Aber ab morgen kann er mit einer ganz neuen Lebensqualität in den
Tag starten - allein schon, weil seine Zähne jetzt keinen Ärger mehr verursachen. All das wäre ohne Ihre
Unterstützung nicht möglich gewesen und Henry bedankt sich herzlich bei allen, die ihm zu diesem neuen Lebensgefühl
verholfen haben
.
Henry |
|
Rasse | Pointer |
Geboren | 2002 |
Größe | ca. 57 cm |
Kastriert | Ja. |
Krankheiten | Erste Anzeichen von Arthrose und altersbedingte
Zipperlein, Tumor unter der Haut wurde entfernt, gechipt, geimpft, bei Ausreise auf Leishmaniose getestet. |
Behinderungen | Keine. |
Verträglich mit | Hündinnen, Rüden nach Sympathie. Kindern nur wenn sie
größer sind, Katzen nicht bekannt. |
Spenden Sie jetzt online für Henry mit PayPal:
Bitte geben Sie "Henry" unter
Mitteilung an den Händler an.