Bisher hat Flora nicht viel vom Leben gehabt. Die meisten Jahre ihres Daseins verbrachte sie in einer italienischen Hundehölle.
Liebe, Zuwendung, Frieden, Wärme und Geborgenheit waren Fremdworte für sie. Statt dessen musste sie mit den Aggressionen
der anderen Hunde und der dort arbeitenden Hilfskräfte klarkommen, musste Hunger und Durst aushalten, gleißende Sonne im
Sommer genauso schutzlos ertragen, wie die nasse Kälte im Winter. Sie hatte nie die Chance, das Gehege zu verlassen, einfach
unbeschwert mit dem Wind um die Wette zu laufen oder fröhlich mit Artgenossen zu spielen. Streichelnde Hände auf dem Fell
kannte sie ebenso wenig wie ein weiches Bett oder ausreichend Futter. Für einen sensiblen Hund wie Flora ist solch ein Leben
vernichtend.
Erst, als die Hundehölle von den italienischen Behörden konfisziert wurde und sie einige Zeit später nach Monte kam,
besserte sich ihre Lage. Aber ihr Misstrauen gegenüber Menschen saß tief und sie brauchte lange, bis sie anfing, sich auf
die Pfleger einzulassen. Bis heute geht sie nur vorsichtig auf Menschen zu. Allerdings liebt sie Leckerlis und ist dadurch
glücklicherweise bestechlich, so dass sie ganz langsam aber sicher Freude am Umgang mit Menschen bekommt. Streicheleinheiten hat
sie mittlerweile schätzen gelernt und die Pfleger, denen sie vertraut, begegnet sie mit sanfter Freude aber immer noch
vorsichtiger Zurückhaltung.
Mit anderen Hunden versteht Flora sich im Allgemeinen gut. Nur, wenn's ums Fressen geht, wird sie manchmal etwas futterneidisch. Zu
lange musste sie hungern und um ihr Futter kämpfen. Heute möchte sie es für sich allein genießen und dabei nicht
nach rechts oder links gucken müssen, ob jemand kommt und es ihr vor der Nase wegschnappt. Abgesehen davon hat sie mit ihren
Artgenossen aber keine Probleme.
Floras Leben wurde ihr von skrupellosen Menschen gestohlen, als sie noch sehr jung war. Bis heute hat sie nur wenig Schönes
erlebt, dafür aber unendlich viel Leid ertragen müssen. Es wäre wie ein kleines Wunder für sie, wenn es Menschen
gäbe, die ihr für die letzte Zeit noch ein Heim bieten würden, die ihr zeigen, was es heißt, geliebt zu werden
und die ihr die Geborgenheit vermitteln, die sie nie kennenlernen durfte. Ein weiches Hundebett in einem warme Haus, immer ausreichend
leckeres Futter, streichelnde Hände - dies alles ist ein nahezu unerreichbarer Luxus für Flora, den sie trotz allem so gern
noch für kurze Zeit genießen würde. Vielleicht gibt es ja Menschen, die ein klein wenig von dem an ihr gut machen
wollen, was in Italien an ihr verbrochen wurde?
Falls sie diese Menschen nicht findet, würde Flora sich aber auch über Paten freuen, die ihr finanziell unter die Arme
greifen. So können wir ihre medizinische Versorgung sicherstellen und ihr Gehege mit einer Hundehütte, Wärmelampen
und Holzpodesten lebenswerter machen, so dass sie warm liegen kann und insgesamt ein wenig mehr Lebensqualität bekommt. Und wenn
es dann noch jemanden gibt, der ihr hier und da ein kleines Päckchen schickt, das mit leckeren Dingen gefüllt ist, dann
erlebt sie wenigstens einen Hauch von dem, was ein Hundeleben schön und lebenswert macht. Sie hat es nach all den Jahren so
sehr verdient ...
| Flora |
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| Rasse | English Setter-Mix |
| Geboren | 1997 |
| Größe | ca. 52 cm |
| Kastriert | Ja. |
| Krankheiten | Altersbedingte Beschwerden, ansonsten keine Krankheiten bekannt. Gechipt,
geimpft, bei Ausreise auf Leishmaniose getestet. |
| Behinderungen | Keine. |
| Verträglich mit | Rüden, Hündinnen, Kindern, wenn sie vorsichtig mit ihr umgehen.
Katzen nicht bekannt. |