Das Leben der wunderhübschen Yolanda begann in einer der italienischen Hundehöllen. Als sie dort eingeliefert wurde, war
sie sehr jung und hatte von der Welt noch nichts gesehen. Wie für all ihre Leidensgenossen war es eine Fahrt ohne Wiederkehr:
Yolanda sollte das Tierheim bis heute nie wieder verlassen.
Das sensible Hundemädchen litt sehr unter den katastrophalen Bedingungen, die dort herrschten. Permanenter Stress, andauernde
Angst und die immerwährenden Aggressionen, denen die Hunde sowohl durch ihresgleichen als auch durch die Hilfskräfte
ausgesetzt waren, ließen sie zu einer scheuen Hündin werden, die niemand mehr anfassen konnte. Als sie endlich nach Monte
kam, bestand sie aus Rückzug und riesengroßen Augen, die einen dabei unverwandt ansahen.
Es hat eine Weile gedauert, bis Yolanda Vertrauen zu Menschen aufbauen konnte. Aber nach und nach fing sie an, zu begreifen, dass
Hände zum Streicheln da sind und nicht zum Quälen. Mittlerweile hat sie Riesenfortschritte gemacht. Heute kommt sie, wenn
man sie ruft und ihre anfangs große Schreckhaftigkeit im Beisein von Fremden hat sie verloren. Sie ist im ersten Moment noch
etwas vorsichtig und schüchtern, mag ihre Pfleger aber sehr, liebt sanfte Streicheleinheiten, genießt alle Zuwendungen
und erwidert sie sanft.
Allerdings hat sie nach wie vor eine unglaubliche Panik vor Halsband und Leine. Alle Versuche, ihr diese vorsichtig schmackhaft zu
machen, endeten in einem Desaster. Nachdem der Stress, den Yolanda beim Leinentraining durchmacht, sogar 2x einen epileptischen Anfall
bei ihr ausgelöst hat und auch der Einsatz eines Geschirrs daran nichts änderte, wurden die Versuche eingestellt. Im Tierheim
gibt es weder genug Zeit noch genug Ruhe, um sie davon zu überzeugen. Leider.
Abgesehen davon ist Yolanda aber eine lebhafte und quirlige Hundedame, die sich mit allen Fellnasen bestens versteht und das Spiel
mit ihresgleichen genießt. Sie liebt es, durch die Gegend zu laufen und mit erhobener Nase die Umgebung zu erkunden. Dabei
scheint sie keinen übermäßig ausgeprägten Jagdtrieb zu besitzen, aber ihr Interesse an der Umwelt ist groß
und immer wieder von sanftem Staunen geprägt, wenn sie neue Dinge entdeckt, die sie noch nicht kennt.
Wie viele Brackenarten zeichnet sich auch der Grand Bleu de Gascogne durch eine besondere Lautäußerung aus, durch das
typische Segugio-Bellen. Manchmal lässt Yolanda ihre Stimme ertönen und das ist ein echtes Erlebnis. Ihr schöner Alt
trägt dann das tief klingende Geläut weit durch die Landschaft und übertönt alles andere. Ein herrlicher Klang
für alle, die es lieben.
Yolanda leidet selbst heute in Monte noch sehr unter der unruhigen Umgebung und dem Stress, der zwangsläufig in einem Tierheim
herrscht, das 250 Hunde beherbergt. Auch die Kälte und Feuchtigkeit des Winters setzen ihr unendlich zu. Sie würde sich so
sehr freuen, von einer eigenen Familie adoptiert zu werden und in ein Zuhause umziehen zu können, das ihr Frieden, Liebe,
Wärme und Geborgenheit bietet. Allerdings braucht sie Menschen mit ausreichend Erfahrung im Umgang mit Angsthunden, denn das
Problem, das sie mit Leine und Halsband hat, ist gravierend und nicht einfach zu lösen.
Ein Haus mit einem gut eingezäunten Grundstück ist daher Grundbedingung für eine Adoption von Yolanda. Viel Liebe und
noch mehr Geduld sind die weiteren Voraussetzungen, die man mitbringen muss, um ihr das Einleben zu erleichtern. Gut wäre ein
zweiter, souveräner Hund, der Yolanda hilft, sich in der ihr unbekannten Umgebung zurechtzufinden und an dem sie sich orientieren
kann, wenn sie anfangs wieder Angst bekommt. Aber die Ruhe und Geborgenheit eines normalen Heims wird ihr vermutlich schnell helfen,
sich in ihrem neuen Leben einzugewöhnen. Wollen Sie sie dabei unterstützen?
Monte, den 12. Februar 2013
Yolanda hat zu ersten Mal in ihrem Leben ein Patenpaket bekommen. Und es hat ihr unglaublichen Spaß gemacht, beim Auspacken zu helfen.
Sie hat den Tag sehr genossen und uns gezeigt, dass wesentlich mehr an Mut und Lebensfreude in ihr steckt, als wir bisher gedacht
haben. Wie schön, sie einmal so begeistert und fröhlich zu sehen!
| Yolanda |
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| Rasse | Grand Bleu de Gascogne |
| Geboren | 2004 |
| Größe | ca. 60 cm |
| Kastriert | Ja. |
| Krankheiten | Gechipt, geimpft, bei Ausreise auf Leishmaniose getestet - hatte durch Stress
2x einen epileptischen Anfall. |
| Behinderungen | Keine. |
| Verträglich mit | Rüden, Hündinnen, Kindern, wenn sie vorsichtig mit ihr umgehen.
Katzen nicht bekannt. |