Aktueller und endgültiger Spendenstand am 31. Januar 2008: 12783 Euro

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen für die ungebrochene Hilfsbereitschaft!



Spendenbarometer


Ein riesengroßes und von Herzen kommendes DANKE! an alle Spender
aus Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Holland und Italien:

+ Gerry u. Uschi Magek + Nora Mothwurf u. Markus Lehmann + Petra u. Wolf Maier + Esther Pisano + Nicole Stegmaier + Anne Holzapfel + Conny u. Wolfgang Thienelt + Silvia Reinhardt u. Bruno Lutz + Gerlinde u. Ulrich Pfüller + Teya u. Frans Radix + Brigitte u. Peter Mattle + Waltraud-Rosemarie Wagner + Corinna Wahl + Berndt Heinzelmann + Sylvia Schullerer u. Cindy Förster + Daniela Sarnow + Simona Koch + Maruska Bertonlini + Ina Wollenberg + Michaela Opferkuh + Claudia u. Hans-Georg Böhnert + Susanne Hettler + Dieter Schneider + Birgit Hauschild-Mannig + Jürgen Winkler + Karin Bornewaßer + I. Brambach u. B. Laßmann + Renata Vonau Akcan + Constanza Leghissa-Schulz + Winnie Weigel u. Philipp Knorr + Nicole Müller + Christian Bischoff + Familie Beyer, Hagen + Dr. Helge u. Sandra Dönitz + Silva u. Lothar Werner + Mareike Heiser + Linda u. Carsten Thomas + Monika Hager + Beate Mirwald + Friedrich Lang + Barbara McKnespiey + Jutta u. Christoph Tewes + Martina Sonnecken + Alexandra Baer + Roswitha u. Stefanie Hüllenkrämer + Tina Teschke + Timo Lux + Andreas u. Jenny Hallier + Dorit Mehling + Katja Malter + Gabriela D'Amico + Natascha Schier + Andre Schmitz + Edelgard Wedler + Milli u. Gerd Flockenhaus + Ulla u. Achim Thomas + Gabriele Naumann + Joachim Weigel + Renate Braun + Andrea Koch + Frauke Opitz + Inge u. Ewald Mothwurf + Sabine Vahldiek + Dr. Ursula Pfeiffer-Fukuruma + Pierre Faure + Marion Dolinsky-Niemann + Sabine Kotzem + W.U.U. Schöttler + Jutta Hofmeister + Beate Chrispeels + Renate Arr + Barbara Bachert + Hannelore Kube + Verena u. Christophe, Verona + Daniela Vogt + Julia Reichel + Isabelle Siegl u. 'Sir Merlin' + Jenny Jensen + Anita Altrogge + Birgit Klaß + Dagmar Poepel + Renate Schmid + Thomas Wagener + Karin Feuerer + Corinna Wahl im Namen von Marianne Kamm + Dr. Klaus-Jürgen U. u. Dr. Jutt + Petra Soldat + Darius-Matthias Ghiai + Inge Muth + Gerhard Treutlein + Ruth Katzenberger + Inge Zander + Michaela Hampel + Melanie Pisano + Annemarie Priska Bertolini + Dagmar Winderlich + Margarethe van Goor + Melanie u. Margret Auer + Martina Jutta Patterson + Beatrice Bachmann von Frauenfeld + Andrea Kricklies + Martin Theobald + Pia Wuersch + Silke Ottenstroer + Uwe Schalski + Nicola Müller + Hauke Sattler + Gabriele Herkelmann + Hartmut Stottmeier + Helga Martina Zander + Katrin Schulze + Margarete Orschel + Käthe Gritscher + Helga Leibling + Martina Goeller + Liana Stefani + "Kto.nr 82xxx87 Terdorf, CH" + Liane Jungnickel + Andrea Müller + Nicole Kesselring + Berta Haag + Andreas u. Christin Fabig + Salvatore Giordano + "jemand aus Österreich" + Melanie Hallmann + Marion Krah + Carsten Weber + Sibille Pinedo/Petra Gallardo +

Sollten wir jemanden vergessen oder falsch geschrieben haben, dann melden Sie sich bitte bei uns, damit wir das korrigieren können.





Berichte der letzten Tage:

08. Oktober

09. Oktober

10. Oktober

12. Oktober

13. Oktober

14. Oktober

16. Oktober

20. Oktober

28. Oktober

08. November

20. November

23. November




Canalba unter Wasser!

Montag, den 8. Oktober 2007

Canalba unter Wasser




keine Zuflucht für die Hunde Der kleine Fluss, der neben dem Hundeheim Canalba entlang läuft, ist auf Grund der schweren Regenfälle der letzten Tage seit Samstag (06.10.) stark angeschwollen und flussabwärts vom Tierheim über die Ufer getreten. Die Ebene, in der das Canile liegt, ist daraufhin durch das zurückfließende Wasser komplett überschwemmt worden und glich in den letzten Tagen einem Meer.
Das Canalba-Gelände selbst ist von einer knapp meterhohen Mauer umschlossen, in der sich aber Abflüsse befinden, um normalerweise den Regen auf die umliegenden Felder zu entwässern. Durch diese Mauerdurchbrüche ist die Flut dann von allen Seiten ins Heim hineingedrückt.

Charlotte stand mit Anna völlig allein vor dem Desaster, als es losging. Sie haben erst versucht, die Mauerdurchbrüche mit Steinen zu schließen, die wurden aber durch den starken Druck sofort wieder weggerissen. Dann fiel Charlotte ein, dass in Norddeutschland die Deiche mit Sandsäcken gesichert werden. Daraufhin haben die beiden ALLEIN! die alten Futtersäcke mit dem Splitt gefüllt, der eigentlich zum Ausbessern des Untergrunds der Gehege geliefert worden war. Anschließend haben sie die provisorischen Sandsäcke mühsam vor die Löcher in der Mauer geschichtet. Das Wasser floss dann glücklicherweise nur noch spärlich in die Umfriedung und erreichte nicht den Wasserstand der umliegenden Felder. Die tiefer gelegenen Gehege standen trotzdem knietief unter Wasser, die höher gelegenen immerhin noch knöcheltief.

keine Zuflucht für die Hunde Kein Fleck des Geländes ist vom Hochwasser verschont geblieben, auch viele Gebäude sind voll Wasser gelaufen. Die Hunde haben Zuflucht auf den Hütten gesucht, in den Hütten selbst stand meist das Wasser. Da das Umspannwerk, das unweit des Tierheims liegt, ebenfalls von der Flut betroffen war, gab es bis heute (Montag) Nachmittag keinen Strom und somit kein Trinkwasser für die Tiere und um das Futter zuzubereiten.

Mittlerweile läuft die braune Brühe ab, ein Großteil von Canalba ist seit heute Nachmittag wieder wasserfrei. Zurück geblieben ist auf dem ganzen Gelände knöcheltiefer, zäher, nasser Schlamm, der alles bedeckt und vielfach auch in den Hütten der Hunde lagert. Viele Dinge sind dadurch unbrauchbar geworden. Futterschüsseln, draußen lagernde Besen, Schaufeln und anderes Material wurden mit dem abfließenden Wasser weggeschwemmt. Die Reinigungsarbeiten sind angelaufen, aber es wird lange dauern, bis Canalba wieder das ist, was es noch vor einer Woche war. Allein bis alle Hunde wieder einen trockenen Platz zum Schlafen haben, werden Tage vergehen.


Die traurigste Nachricht: Barbassone, der stille Riese von Canalba, der in einem der tiefgelegenen Gehege lebte, hat die Flut nicht überlebt. Für ihn kam letzte Woche - zum ersten Mal in seinem Leben - eine Anfrage und somit eine kleine Chance auf ein neues Zuhause in Deutschland. Heute morgen lag er tot im Wasser, jede Hilfe kam für ihn zu spät.

Alle anderen Hunde leiden zwar ebenfalls sehr unter der allgegenwärtigen Nässe, haben aber glücklicherweise überlebt, sogar die querschnittgelähmte Luna, die im tieferen Teil des Geländes lebte. Sie hat jetzt Unterschlupf bei unserer Tierärztin gefunden.


Der materielle Schaden ist immens. Vieles wird in den nächsten Wochen erneuert werden müssen, damit die Hunde wieder vernünftig untergebracht werden können. Die Untergründe der Gehege (Dolomitsplitt) müssen nach der Abtragung des Schlamms komplett wiederhergestellt werden, allein das wird mehrere 1000,- Euro verschlingen. Hütten müssen erneuert, Podeste ausgetauscht, unbrauchbar gewordene Absperrungen neu gezogen, Unterspülungen ausbetoniert werden. Und vor allem:

ES WIRD DRINGEND FUTTER BENÖTIGT!

Zurzeit ist durch den Wassereinbruch fast kein brauchbares Futter mehr im Heim, was die sowieso schon angespannte Lage der letzten Monate dramatisch verschlechtert. Dadurch, dass die Gemeinden schon seit mehr als einem halben Jahr kein Geld mehr gezahlt haben, gibt der Futtermittellieferant keinen Kredit mehr. Womit die Hunde in wenigen Tagen gefüttert werden sollen, ist den zuständigen Behörden offensichtlich ziemlich egal.

Dafür und für die Wiederherstellung des Heims brauchen wir dringend Spenden! Futterspenden selbst machen im Moment weniger Sinn, wir bekommen sie nicht schnell genug und in ausreichender Menge nach Italien. Spenden werden wir aber täglich gesammelt weiterleiten, jeder Pfennig hilft somit sofort.
BITTE HELFT:

adopTiere e.V.
Kontonummer: 307861895
BLZ: 860 956 04
Volksbank Leipzig
IBAN: DE32860956040307861895
BIC: GENODEF1LVB
Verwendungszweck: Überschwemmung


Schon im Voraus im Namen von Charlotte, dem Canalba-Team
und allen Hunden: Danke an alle, die helfen!


Barbara Meier
adopTiere e.V.










Nach dem Wasser kam der Schlamm

Dienstag, den 9. Oktober 2007
Schlamm Das Wasser ist jetzt wieder abgezogen in Canalba, nun kämpfen alle mit dem 'Nilschlamm', der sich - vermutlich nicht halb so nahrhaft wie sein Namensvorbild, aber dafür um so zäher - einfach überall befindet. Und sich natürlich in Windeseile auch überallhin verbreitet.

Es ist einfach alles voll damit: Der Boden, die Hütten, die Gebäude, die Zäune, die Hunde, die Menschen, selbst die Ratten und Mäuse, die die Flut überlebt haben. (Hoffentlich nicht zu viele, damit die Überschwemmung wenigstens eine positive Nebenwirkung hatte.)
Jeder Schritt wird zur Qual, die Gummistiefel bleiben stecken und ziehen sich einem von den Füßen, die Hunde mögen sich nicht mehr bewegen. Morgen soll ein Minibagger kommen und versuchen, ob man den Schlammmassen damit besser zu Leibe rücken kann, aber an vielen Ecken und Enden - vor allem in den meisten Gehegen - bleibt die Beseitigung Handarbeit.

Das Canalba-Team arbeitet von morgens bis nachts bis zur Erschöpfung - Beppino, die männliche Stütze des ansonsten weiblichen Teams, würde abends vermutlich stehend in seinen Stiefeln schlafen, wenn ihn niemand ins Bett schicken würde. Ein Ende der Arbeiten ist kaum abzusehen, es wird noch ewig dauern, der Verwüstung Herr zu werden.

noch mehr Schlamm Die italienische Presse hat sich noch nicht blicken lassen, dort wird keine Notiz von dem Notstand im Canile genommen.

Charlotte möchte sich bei allen, die an sie und die Hunde denken und versuchen zu helfen, auf diesem Weg schon einmal ganz herzlich bedanken:

Hallo Ihr Alle,

will den Mut nicht verlieren. Bin sehr gerührt von dieser "Hilfswelle".

Euch und Allen ein ganz großes Dankeschön!

Hier hat bisher noch "kein Schwein nach uns gekräht". Das Wasser ist jetzt ziemlich abgelaufen im Moment zieht uns der drei-Fuß-hohe Schlamm die Stiefel aus. Wir schaffen eifrig.

Liebe Grüße an alle
Charlotte




knöcheltiefer Morast

Konto für die Schweiz

Wir haben für die Spender aus der Schweiz ein eigenes Konto eingerichtet, damit die Überweisungen nicht zu teuer werden:

BANK: Credit Suisse
CH-8070 Zürich
Clearing Nr. 4835

Sandra Di Giacomantonio
Rubrik Canalba


Konto Nr. 894389-00-2
Zahlungen per Post: 80-500-4
IBAN: CH05 0483 5089438900002


Auch hier gilt natürlich:
Das Geld kommt zu 100% Canalba zugute, wird gesammelt und komplett nach Italien überwiesen.
Vielen Dank an alle, die schon geholfen haben!



Fango statt Tango

Mittwoch, den 10. Oktober 2007
Das Wasser steht jetzt nur noch in - zum Teil riesengroßen - Pfützen inmitten des Schlamms. Der allerdings ist allgegenwärtig. Kaum ein grüner Halm schaut mehr daraus hervor. Die letzten sauberen Ecken in den Gebäuden, die das Hochwasser nicht erreicht hatte, sind mittlerweile ebenfalls beigebraun verschlammt, dorthin getragen mit Stiefeln und Pfoten, man kann es nicht verhindern.

Wie eine natürliche Fangopackung liegt der Matsch auf dem Gelände, hemmt jeden Schritt und ist extrem schwer wieder zu entfernen. Eine zeitaufwändige und harte Arbeit, die jede freie Minute in Anspruch nimmt. Fango statt Tango.

steigendes Wasser

Seit heute morgen regnet es zudem wieder wie aus Kübeln, der Fluss steigt,
das Wasser kommt erneut näher.

Beppino ist damit beschäftigt, die Durchbrüche und Abflüsse in der Mauer dicht zu machen,
damit das Tierheimgelände diesmal besser geschützt ist.

Danach heißt es abwarten ...





Regen bringt Segen ...?

Freitag, den 12. Oktober 2007
Es regnet immer wieder, mal nieselig, mal in Strömen. Das hat den Vorteil, dass der Schlamm nicht hart wird - und das wird er, sobald er trocknet, hart wie Beton. Hat aber auch den Nachteil, dass das Wasser nicht endlich weniger wird. Der Fluss schwillt an und ab, allerdings ist der Wasserstand im Moment nicht gefährlich nah am Tierheim dran.

Zwischendurch kommt glücklicherweise auch mal die Sonne raus und dann müssen alle ran, Schlamm schaufeln. In den ersten Gehegen ist er zumindest schon auf große Haufen getürmt, wann und wohin er abgefahren werden soll, weiß noch niemand. Aber das sind nur wenige Gehege im höher gelegenen Teil des Canile, an anderen Stellen sieht es noch sehr viel schlimmer aus. Dort sind nur schmale Pfade durch den braunen Matsch geschoben und die Türen zu den Gehegen soweit vom Schlamm befreit, dass man sie wenigstens wieder öffnen kann, um zu den Hunden hinein zu kommen.

Arbeitskräfte sind nicht einmal für Geld zu bekommen, die Bevölkerung nimmt überhaupt keinen Anteil an dem Drama im Tierheim. Der bestellte Minibagger, der den Schlamm in den Freiläufen zusammenziehen sollte, hat kurz vor seinem Erscheinen abgesagt. Woanders verdient er sein Geld sauberer. Nicht einmal die Presse hat es bisher für nötig gehalten, einen Artikel zu veröffentlichen. Die Behörden reagieren nur mit Bürokratie, Hilfe ist hier nicht zu erwarten.

Um so wichtiger, dass die Hilfe aus dem Norden langsam greift. Das erste Geld, das wir überwiesen haben, ist auf dem Canalba-Konto angekommen. Neues Futter ist bestellt und wird morgen geliefert, die ersten neuen Schubkarren sind gekauft. (Die alten sind so löchrig und schwergängig, dass der flüssige Schlamm wieder hinaus gelaufen ist, bevor er damit aus dem Tierheim geschafft werden konnte.) Eimer, Schaufeln und Harken wurden gekauft, um den Kampf mit der zähfließenden Masse aufnehmen zu können.

Und zumindest eine wirkliche Hilfe kommt auch aus Italien: Ein Bauunternehmer hat versprochen, umsonst einen LKW mit Split zu liefern, sobald die Gehege wieder bekieselt werden können. Das wird zwar lange nicht für das gesamte Gelände reichen, wäre aber zumindest ein Anfang.


Konto für Italien

Wir haben noch ein weiteres Spendenkonto "aktiviert", und zwar direkt in Italien, wodurch der Zugriff für unser Tierheim natürlich besonders günstig ist.
Somit kann dann jeder freundliche Spender sich das für ihn beste Konto aussuchen :-)

BNL
Marche-Abruzzo Area Territor.
Corso vittorio Emanuele 148
I-65100 Pescara
Sportello BNL Giulianova

c/corrente nr. 2368
Di Giacomantonio Sandra Nanda, codice cliente 69338103

IBAN: IT75E0100576910000000002368
SWIFT BIC: BNLIITRR




Gruß von Charlotte

Samstag, den 13. Oktober 2007
Guten Morgen an Alle,

Charlotte ich bin überwältigt und irgendwie fassungslos über diese riesige Hilfsbereitschaft, die aus dem Norden kommt, werde ich doch hier mit Anteilnahme und Mitgefühl wahrlich nicht verwöhnt, ganz im Gegenteil. Sieht es doch manchmal sogar so aus, als wäre es meine Schuld, dass es so viele dieser armen Wesen gibt.

Gestern hat es endlich aufgehört zu regnen, hoffentlich hält das Wetter auch heute. Habe gestern zwei neue Schubkarren gekauft, Schaufeln, Schneeschieber usw. Der Minibagger hat mir abgesagt, es gäbe doch anderweitig so viel zu tun. "Claro"!!, die Hunde sind doch auch wirklich das Letzte woran man denken muss.

Danke ALLEN aus tiefstem Herzen, bin einfach froh, dass es Euch gibt! Bin auch die Stimme meiner Schützlinge, die sich meinem Dank anschließen.

Charlotte



Noch mehr Flutopfer -

Sonntag, den 14. Oktober 2007
Langsam werden auch Auswirkungen anderer Art der Überschwemmung deutlich. Es häufen sich die Anrufe von Leuten im Canile, die meinen, auf Grund der Nachwirkungen des Unwetters ihren Hund nicht behalten zu können. Das sind die freundlicheren Zeitgenossen - Die nicht so freundlichen schmeißen ihre Tiere nachts einfach über den mehr als 2 m hohen Zaun. Auf diese Art haben wir mal wieder Zuwachs im Tierheim bekommen:

Flutopfer Flutopfer Gestern Morgen lag ein alter Cocker in einem der Zwinger, glücklicherweise war es das Welpengehege. Die größeren Hunde in den anderen Abteilen hätten kurzen Prozess mit einem so unwillkommenen Eindringling gemacht. Die Welpen hat der Zuwachs aber kaum interessiert, so dass er mit dem Leben davongekommen ist. Oder zumindest mit dem, was von seinem Leben noch übrig ist. Der arme Kerl wird von unserer Tierärztin auf nahezu 20 (!) Jahre geschätzt. Wer bringt es fertig, seinen Hund, der eine so lange Zeit mit einem verbracht hat, auf diese grausame Art zu entsorgen, wie Müll? Unvorstellbar!!!

Heute Morgen war es ein junger Rüde, der den Weg über den Zaun 'gefunden' hatte. Ein kleiner schwarzer Volpino(-Mix), dem wir hoffentlich eine bessere Zukunft bieten können, als das, was er bisher von Menschen erfahren hat.

Die Aufräum-Arbeiten gehen weiter nur sehr langsam voran, der Schlamm wird zunehmend fest und trocken. Dann sind die Haufen, die die Frauen versuchen zusammen zu ziehen, nur noch mit Spitzhacken auseinander zu bekommen. Eine Sisyphus-Arbeit -

Schlamm Schlamm



Weiterleben ...

Dienstag, den 16. Oktober 2007
... scheint das Motto des Tages zu sein. Weiterleben zum einen, weil es trotz der katastrophalen Bedingungen im Tierheim einfach weitergehen muss. - Weiterleben zum anderen, weil die Welle der Flutopfer einfach nicht abreißt: Flutopfer, die überleben wollen, auch wenn ihre Besitzer sie nun einfach abschieben.

Flutopfer Piu Heute ist es eine kleine, junge Hündin, die wie aus dem Nichts auftauchte und auf einmal einfach im Tierheim war. Auch über den Zaun 'geflogen'? Keiner weiß es, niemand sah sie kommen. Piú - so haben wir sie getauft - ist ein liebenswertes, fröhliches Ding und sieht fast aus wie ein winziger Schäferhund. Vielleicht findet sich ja auf Anhieb jemand, der sich in sie verliebt? Verdient hat sie es ... - Haaaaalt!!! Nicht so drängeln! Wir haben ja noch mehr Hunde ...

Flutopfer Meno Zum Beispiel Meno, den Volpinomix, der über den Zaun 'gespült' wurde. Ich habe ihn zwar schon erwähnt, aber auch er verdient ein eigenes Foto. Denn Meno ist eine kleine Schönheit mit seinem schwarzen, seidigen Fell.
Flutopfer Meno Aber er ist traurig, der kleine Kerl, sitzt oft am Zaun und starrt auf die weite Schlammwüste, die das Tal bedeckt. Er vermisst mit Sicherheit seine alten Besitzer, sein Zuhause, sein Sofa ... ob die das wirklich wert sind, so wie sie ihn entsorgt haben? Aber Hunde sind halt treu.

Die Aufräumarbeiten gehen langsam weiter. Im höher gelgenen Teil des Canile, in dem der Schlamm sich nicht so hoch türmt, sind in den Gehegen bereits 'Fango'-Berge aus Schlick und altem Split (der zwangsläufig mit dran glauben muss) aufgehäuft und der erste neue Dolomit-Split ist drum herum verteilt. Langsam breitet sich dort das Weiß des gewohnten Canalba-Untergrundes wieder aus. Kleine helle Oasen für das Auge inmitten des monotonen Braun des allgegenwärtigen Schlamms. An den Zaunpfählen kann man noch erkennen, wie hoch das Wasser stand.

Weiterleben Weiterleben

In den Freiläufen und besonders im unteren Teil des Canile sieht es dagegen noch schlimm aus. Die Hunde können wegen der Schlammmassen ihre Gehege nicht verlassen. Einige sind dadurch nervös, andere waren durch das Unwetter und seine Folgen aber so verschreckt, dass sie die Sicherheit des Zwingers im Moment genießen und gar nicht raus wollen. Das überdimensionale Gewitter, das die Überschwemmungen ausgelöst hat, hat seine Spuren in den Seelen der Hunde hinterlassen.

Arbeitskräfte gibt es immer noch keine. Überall in der Ebene werden Menschen gebraucht, um die Verwüstungen zu beseitigen. Ein Tierheim hat dagegen keine Chance, nicht einmal bei guter Bezahlung. Aber wir geben nicht auf!

Im Westen nichts Neues?

Samstag, den 20. Oktober 2007
Aufräumen Der östliche, höher gelegene Teil des Canile fängt langsam wieder an, nach einem Hundeheim auszusehen. Überall häufen sich die Schlammbuckel in den Gehegen und Gängen, aber drum herum fängt das Leben an, sich zu normalisieren. Wo der ausgehärtete Schlick bleiben soll, ist bisher niemandem klar, deshalb lagert er noch dort, wo er zusammengezogen wurde.

Beppino Beppino, unser guter Geist, ist Tag für Tag dabei, die oberen Gehege wieder in einen sauberen, aufgeräumten Zustand zu versetzen. Ohne seine unermüdliche Hilfe ginge es nicht vor und nicht zurück. Andere Hilfskräfte sind immer noch nicht zu bekommen, weil überall im Tal die Aufräumarbeiten bewältigt sein wollen. Also behelfen wir uns mit den kleinen Schritten, die es täglich voran geht.

Die westliche, tiefer gelegene Hälfte des Tierheims sieht nach wie vor nach einer Wüste aus, ähnelt einem ausgetrockneten See voller Risse. Hier ist bisher nur sehr wenig passiert, das schwere Gerät fehlt, mit dem die Freiläufe geräumt werden könnten. Der Schlamm steht in diesem Teil zu hoch, um ihn von Hand beseitigen zu können. Jeden Tag aufs Neue vertröstet uns der Minibaggerfahrer. Von daher ...

... gibt's im Westen leider nicht viel Neues.




Langsam geht es vorwärts

Sonntag, den 28. Oktober 2007

Hilfe bei der Instandsetzung
20 Tage nach der Überschwemmung ... 20 Tage Neuanfang. Schritt für Schritt geht es langsam in Richtung Normalität, aber ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.

Im oberen, östlichen Teil des Caniles hat sich der tägliche Ablauf wieder ziemlich normalisiert. Die Freiläufe sind mittlerweile schlammfrei, auch in den Gehegen ist der schlimmste Dreck weggeschafft. Man sieht die Rückstände des Hochwassers zwar noch an vielen Ecken und Enden, aber sauberer, neuer Dolomitsplit (bisher sind zwei LKW-Ladungen davon verteilt worden, aber das reicht noch lange nicht) bedeckt die Böden und die Hunde leben einen normalen Tagesablauf.

Im unteren Teil haben die Hunde noch 'Stubenarrest', weil die Freiläufe - und zum Teil auch die Gehege - nach wie vor unter einer dicken Schicht Schlamm begraben liegen. Der Minibagger – die einzige Chance dagegen anzukommen – soll nun endlich am Dienstag oder Mittwoch erscheinen. Die Hoffnung stirbt zuletzt ...


Futterspenden
Ach ja, für alle, die auf ihren Hund warten und gern wissen möchten, wie es ihm geht: Fast allen Hunden geht es wieder gut, sie warten genauso ungeduldig, in ihr neues Zuhause zu kommen, wie ihre Menschen im Norden. Nur ein paar Hunde machen uns Sorgen, dazu gehört leider Nell, die sehr abgebaut hat und Siesta, die mit ihrem Krebs kämpft. Wir werden berichten, wenn es Neuigkeiten gibt.

Danke an alle Sachspender!


An dieser Stelle auch endlich mal ein großes Danke an alle Menschen, die nicht mit Geld sondern mit den verschiedensten anderen Dingen geholfen haben. Egal ob es sich um Futter, Decken, Hundekörbe oder andere Sachen handelt, die gespendet wurden: Die Hunde freuen sich über alles (und wir Menschen natürlich mit ihnen).


Beim Ausladen

Bisher konnten wir die Sachspenden aber nur in kleinen Teilen nach Italien bringen.
Die Lagerräume müssen erst wieder so hergerichtet werden, dass man die Dinge auch unterbringen kann, denn auch hier stand alles unter Wasser. Und im Moment gehen die Gehege einfach noch vor. Die Sachspenden lagern daher noch in verschiedenen Sammelstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hier stapeln sich neben den Futtersäcken und Paletten mit Dosen die Pakete für die Patenhunde, Kartons voll der verschiedensten Textilien, Hunde-Accessoires, Hundekörbe und ... und ... und. Wenn alles wie geplant geht, werden sie in einem großen Transport Mitte November nach Canalba gebracht. Lediglich Futterspenden sind, neben den Geldspenden, zum Teil schon unten angekommen. Aber keine Angst: Rechtzeitig vor dem Winter liegen unsere Hunde wieder warm und trocken.

Ein dickes Danke an alle!


Und immer noch mehr Regen!

Donnerstag, den 08. November 2007

Eigentlich sollte man meinen, dass "da oben" so langsam gar keine Feuchtigkeit mehr sein kann, aber es regnet immer wieder – nun schon wieder seit Tagen. Das Wasser weiß nicht mehr, wo es noch hin soll. An den Hunden ist kein einziges trockenes Haar mehr.

Canale Grande Überall im Canile sammeln sich nicht nur Pfützen sondern erneut ganze Seen, einige Teile stehen wieder knöcheltief unter Wasser. Diesmal kommt es aber nicht von unten sondern von oben. Besser macht das die Situation allerdings nicht, der Boden ist vollgesogen und das Nass kann nirgends mehr. An manchen Stellen durchzieht ein Netz von Kanälen die Gänge und Gehege, damit das Wasser schneller wieder ablaufen kann. Der Canale Grande von Canalba ...

Nichtsdestotrotz ist das Team im Tierheim ungeheuer motiviert. Mit Galgenhumor und heißem Espresso kämpfen alle gegen die Wassermassen und den immer noch allgegenwärtigen Schlamm an, um erst gar keinen Frust aufkommen zu lassen.

So ist die Stimmung trotz (oder gerade wegen?)
der Umstände super,

die Schlamm-Massen werden
tatsächlich weniger

und langsam breitet sich mit dem
neu verteilten Split wieder eine
Atmosphäre der Sauberkeit aus -
zumindest an manchen Stellen.

Diverse LKWs mit Schlamm sind mittlerweile abgefahren, der 5. LKW mit Split ist geordert, Stück für Stück wird das Canile zurückerobert. Den Minibagger haben wir aufgeben müssen – niemand hat hier im Moment Zeit für ein paar unerwünschte Hunde, an anderen Stellen wird das Gerät anscheinend dringender (?) gebraucht. Beppino hat sich damit abgefunden und männliche Unterstützung gesucht. Zu zweit trotzen sie nun dem Schlamm Schubkarre für Schubkarre den Boden wieder ab und zaghaft kommt hier und da schon wieder das Grün in den Ausläufen zum Vorschein.


Alles Schlechte hat auch sein Gutes

Dienstag, den 20. November 2007

Es hat viel Mühe und Schweiß gekostet und ein Ende der Aufräumarbeiten ist noch lange nicht in Sicht, aber man kann es nicht leugnen: Stellenweise sieht das Tierheim heute schon schöner aus als jemals zuvor. Na ja, die Gebäude lassen immer noch sehr zu wünschen übrig und die Freiläufe sind auch noch nicht wiederhergestellt. Aber die Gehege sind mittlerweile fertig und strahlen in neuem Glanz.


Wenn der Regen nicht wäre, könnte man's aushalten.
Alle Untergründe sind ausgebessert, die gewühlten Löcher (egal ob von Ratte oder Hund) verschwunden, der Boden geglättet und überall mit neuem, feinem Splitt bestreut. Er glänzt sanft weiß in der inzwischen nur noch spärlich hervorkommenden Winter-Sonne (falls sie überhaupt mal scheint) und es sieht nicht nur schön aus, es lässt sich auch wieder viel leichter sauber halten. Die Podeste sind ausgebessert und zum Teil erneuert, die Hütten gereinigt und die kaputten gegen neue ausgetauscht. Die Zäune wurden repariert und vom Schlamm und Schwemmgut befreit. Man merkt es: Die Hunde fühlen sich nach diesem unfreiwilligen Großputz wieder wohl in ihren 'Zellen'. Oder sagen wir mal eher: Sie würden sich wohl fühlen, wenn es nicht ununterbrochen weiter regnen würde!

Nebenbei hatte die Flut einen weiteren positiven Effekt: Die allgegenwärtigen Nager, die rund um die Uhr von einem Kammerjäger bejagt werden – wenn auch nur mit mäßigem Erfolg – sind deutlich reduziert. Vermutlich haben auch sie momentan alle Krallen voll damit zu tun, ihre Behausungen wieder herzustellen und keine Zeit, das Tierheim unsicher zu machen und die Hunde damit zu ärgern, dass sie unter den Podesten verschwinden.

Langsam hat sich mit zunehmender Normalisierung des Alltags auch die Verunsicherung der Tiere wieder gegeben, die nach dem Unwetter immens war. Einzig der Umstand, dass die beiden großen unteren Freiläufe noch nicht wiederhergestellt sind, trübt ihre Freude.
nach getaner Arbeit...
Aber Beppino und seine mittlerweile drei männlichen Hilfskräfte, die Dank der Spenden angestellt werden konnten, arbeiten unermüdlich weiter und trotzen dem Schlamm Meter für Meter Boden wieder ab. Es wird noch ein wenig dauern, aber dann können sich die Hunde endlich wieder täglich austoben – etwas, das sie im Moment doch sehr vermissen.

Der weibliche Teil des Teams geht derweil einer typisch weiblichen Beschäftigung nach: die Damen putzen! Nachdem die Hunde versorgt sind, sind jetzt die Gebäude dran. So gut wie in allen standen Wasser und Schlamm, der sich trotz der groben Erstreinigung noch in jeder Ecke findet. Nun wird neben der normalen Arbeit ...

wann kommt denn nun endlich das Futter? - na endlich!

... Raum für Raum vorgenommen und wieder in einen akzeptablen Zustand versetzt. Aufgequollenes Mobiliar muss ersetzt, verdorbenes Lagergut weggeschafft und darunter hervorkommende Schäden ausgebessert werden. Wer die maroden Gebäude des aufgegebenen Schlachthofs kennt, in dem das Tierheim untergebracht ist, weiß, dass sich der Spaßfaktor bei dieser Arbeit eher in Grenzen hält. Aber nachdem die Gehege nun so schön geworden sind, ist der Wille groß, auch die Gebäude wieder in einen angenehmeren Zustand zu versetzen.


Warten auf den nächsten Kieslaster
So hat das Unwetter neben all dem Frust, dem Ärger und der Arbeit, das es gebracht hat, auch seine positiven Seite: Wenn alles fertig ist, wird es besser weitergehen, als vorher. - Dank den zahlreichen Spendern – ohne Euch wäre das nicht möglich gewesen!


Der zweite Spendentransport rollt

Freitag, den 23. November 2007

Nachdem die Lagermöglichkeiten langsam aber sicher wieder besser werden, können wir endlich die Spendenlawine auf das Tierheim loslassen, die hier in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Italien darauf wartet, an ihren Bestimmungsort zu kommen.


Charlotte und Teresa nehmen die Schätze in Empfang

Heute fährt der 2. Transport Richtung Süden. Brigitte und Sandra haben sich liebenswerter weise bereit erklärt, eine riesige Spende der Firma Anifit aus Mailand abzuholen und 'mal so eben' über's Wochenende nach Canalba zu schaffen.
1,3 to hochwertiges Futter, das – wie wir von einer früheren Spende wissen – den Hunden hervorragend schmeckt (und vermutlich auch das eine oder andere Defizit ausgleicht, das bei der alltäglichen Fütterung entsteht).
DANKE an Anja für die Vermittlung und natürlich
ein RIESENGROßES DANKESCHÖN an Herrn Sulser von Anifit, der das für uns möglich gemacht hat.

Der nächste Spendentransport wird schon in der kommenden Woche folgen und wir hoffen, dass wie es schaffen, alle Sachspenden bis Weihnachten 'an den Hund' gebracht zu haben.



Teresa überwacht die Entladung ...


... während Brigitte versucht, sich bei den Hunden beliebt zu machen ;-)



Derweil sind Charlotte und einige Experten mit der Wareneingangskontrolle beschäftigt.


Tja - soweit alles klar - aber wo bleiben denn nun die guten Sachen??




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